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Dieser Knabe besass als selbstverdiente "Produktionsmittel" Fahrrad,Sportschuhe, Tennisschläger.
Indem Amerika die Pforte zu den Bildungsstätten von der Volksschule bis zur Universität weit auftat, suchte es den fähigen Schü=ler ohne Rücksicht auf die Vermögenslage der Eltern den Aufstiegzu ermöglichen. Es Überbrückte damit die Scheidung zwischen "Gebil=deten" und "Ungebildeten", welche die Besitzunterschiede vergiftet.Der sog."Werkstudent", der durch wirtschaftliche Arbeit seinen Le=bensunterhalt verdient - Amerika hat bezeichnenderweise keinen be=sonderen Ausdruck dafür - ist eine weitverbreitete, ja in vielenColleges die normale Erscheinugng. In einer grossen, aufblühendenUniversität des Westens hörte ich: man werde die Baulichkeiten desin Entstehung begriffenen "Campus" rascher als erwartet fördern kön=nen, da sich unter den neu eingeschriebenen Studenten zahlreicheBauarbeiter befänden. 80^ der Kinder der Eisenbahnangestellten, wel=che zu den bestbezahlten und stärkst organisierten Arbeitern Ameri=kas gehören studieren in Colleges. Die Mehrzahl dieser Studentenkehrt in das Wirtschaftsleben nach erledigtem Studium zurück. Es istdies umso eher möglich, als die leitenden Universitäten auch diehöhern technischen Berufsanstalten - Handelshochschulen, landwirt=schaftliche und technische Hochschulen mitumfassen , und grundsätz=liehe Berufsausbildung neben allgemeiner und wissenschaftlicherBildung vermitteln.
Die sog. Dienstbotenklasse im alten Sinne verschwindet. Anihre Stelle tritt die Klasse der "helps", die häusliche Gehilfin,welche bei hohen Löhnen und demokratischer Behandlung, sowie unterAnwendung von arbeitssparender Maschinerie im Haushalte vielfach