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leitenden britischen Staatsmann in den Jahren 18PP-1901 noch dreimalBündnisangebote an Deutschland richten.Zuletzt erklärte Chamber-lain,wenn das Bündnis mit Deutschland nicht zustande komme,so müsseEngland mit Frankreich und Rußland abschließen,auch um den Preisschwerer Opfer.Auf der anderen Seite war die Einbeziehung Japans in das deutsch -englische Bündnis vorgesehen,ohne daß Deutschland eine Teilnahme an einem russisch -japanischer. Kriege zugemutet wurde.Auf englischer Seite arbeiteten in dieser Richtung Eduard VII. undCecil Rhodes in der Meinung: England und Deutschland zusammen könn-ten die Weltpolizei üben und den Weltfrieden sichern,während Wil helm II.am 3*^.5.1898 an„Niki"von Rußland schrieb: England r.nch<- i':ungeheure Anerbietungen,welche seinem Lande eine große und weiteZukunft eröffneten.
Nachdem noch 1901 das Bündnis so gut wie esichert schien,lehnte Deutschland ab und hoffte auf die Komnination Deutschland-Rußland = Frankreich.Wilhelm II. ,legitimistlsch und automatisch ge-stimmt,zog^nnerlich nach Rußland. Ihm standen die demokratischen,von Pariamentsmehrheiten regierten Länder gegen die kaiserlichenMonarchien,und Parlamentarismus,Republik und Anarchismus rücktenihm in eine Linie.Hinzu kam seine mystische Ablehnung der reibenRasse und die „traditionelle Freundschaft der Hohenzollern mit denRomanoffs".Aber hinter dem Romantiker auf dem Tron,welcher unterdern Einfluß dessen stand,mit dem er zuletzt gesprochen hatte,undwelcher sich gelegentlich auch für die englische Linie einsetzte,stand der geheimnisvolle Einfluß des Herrn v.Holstein,dem Bülowsich unterwarf.Nur „Direktor im Auswärtigen Amt ",vom Kaiser nie ge-sehen,dem Parlament unverantwortlich,wurde dieser fanatische GegnerEnglands mißtrauisch,sobald die Verhandlungen gut liefen,in derSorge,betrogen zu werden.Die Drohung Englands , sich r.it Rußland ver-ständigen zu,können,bezeichnete er als leeren Bluff.
Seit der Ablehnung dieser Bündnisanträge begann England ge-gen Deutschland zu arbeiten,indem es 1904 mit Frankreich sich ver-ständigte.Diese Verständigung ging weit Ober Marocco und Egypten