3
mit dem Tode bestrafte. Unter fortwährendenKämpfen drang er bis zur Hptst. Maracanda undbis zum Jaxartes vor, eroberte die hier gelegenentesten Plätze und legte wiederum eine Stadt, Ale-xandria eschata, an. — Hierauf kehrte er überden Paropamisus zurück und begann die Unter-werfung des nordwestl. Indiens. Er setzte überden Indus, kam nach Taxila und verband sich mitdem mächtigen Fürsten Taxiles, setzte über denHydaspes, schlug den Poms, Hess ihn aber imHesitz seines Landes, das er noch vergrösserte.Am Hydaspes gründete er liucephala und Nicäa.
Ehe er an den Hyphasis kam, weigerte sichdas Heer weiter zu ziehen; daher kehrte er an denHydaspes zurück, Hess hier eine Menge Schiffebauen und schiffte mit dem einen Theile des Hee-res auf dem Indus herab, indess der andere unterCraterus und Hephaestion am Ufer hinzog. VonPattala aus befuhr er die beiden Hauptarme desIndus , die dessen Delta einschliessen. Dem Ncar-chus befahl er hierauf, die Flotte längs der Küstebis an die Mündung des Euphrat und Tigris zuführen; er selbst zog zu Lande durch die gedro-sische Wüste unter unsäglichen Beschwerden, durchCarmanien, wo er mit einem anderen durch Ara-chosien und Drangiana gekommenen Heerestheilzusammentraf, über Pasargadae, Persepolis nachSusa . Von hier schiffte er abwärts bis zum Meere,den Tigris aufwärts bis Opis, wohin er auch dasHeer beschieden hatte, und wo er die Veteranenentliess. Sodann wandte er sich abermals nachEcbatana und kehrte von hier nach Babylon zu-rück, wo ihn 323 der Tod ereilte.
Vif 7i/VJ I •
Die aus dem Reiche Alexanders d. Gr.entstandenen Staaten um 190 v. Chr.
Das Weltreich Alexanders zerfiel nach seinemTode eben so schnell, als es entstanden war. Die
Feldherren rissen nach vielen blutigen Kriegen dieeinzelnen Länder an sich und erhoben sie zu König-reichen. Seit 275 bestanden ausser mehreren klei-neren Staaten drei grössere neben einander: Ma-cedonien unter Herrschaft der Familie des An-tigonus, Aegypten unter den Ptolemäern undSyrien (fast alle Länder vom Hellespont bis zumIndus umfassend) unter den Seleuciden.
Aegypten kam unter den drei ersten Ptole-mäern in einen blühenden Zustand. Diese unter-warfen sich Cyrene, Judäa , Phönicien, Coelesyrienund Cypern, Theile der Süd- und Westküste Klein-asiens. Die asiatischen Besitzungen gingen jedochwährend der Minderjährigkeit des Ptolemäus Epi-phanes (204—181) verloren. Die Römer wusstendie Konige in immer grössere Abhängigkeit vonsich zu bringen und machten 30 v. Chr. Aegyptenzu einer römischen Provinz.
Das ungeheure syrische Reich, von Seleu-cus Nicator gegründet, konnte von dessen schwel-gerischen Nachfolgern nicht zusammengehaltenwerden. Unter xlntiochus II. (282— 62) rissen sichBactrien und Parthien los; Antiochus III. , derGrosse (221 —187), eroberte zwar 203 Phönicien,Coelesyrien und Palästina, musste aber nach derunglücklichen Schlacht bei Magnesia ad Sipylum190 den Römern Asien eis Taurum abtreten, welchedies unter ihre Verbündeten theilten. Nunmehrbestanden in Vorderasien, wie dies die Karte zeigt,folgende Reiche:
1. Bithynien , das sich gegen Alexander un-abhängig behauptet und einen Angriff Syriens mitHülfe der aus Thracien 278 herbeigerufenen Gallierzurückgeschlagen hatte. Es wurde 75 den Römerndurch Nicomedes III. vermacht.
2. Paphlagonien , das ebenfalls der macedo-nischen Herrschaft widerstanden hatte und bis aufAugustus unter eigenen Königen stand.
3. Pontus hatte sich zwar Alexander dem Gr.unterworfen, erscheint aber später wieder selbstän-
dig. Mithridates VII. eroberte Colchis und mehrereandere Länder, war aber gegen die Römer un-glücklich.
4. Pergamum war unter Eumenes II. (197 bis158), dem Freund und Günstling der Römer, 190durch- das den Syrern entrissene Kleinasien mitAusnahme Lyciens und Cariens vergrössert wor-den. Attalus III. (f 133) vermachte Land undSchätze den Römern.
5. Die Republik Rhodus erhielt 190 vonden Römern Lycien und Carien, kam aber dadurchin Abhängigkeit von denselben.
6. Galatien oder Gallograecien. Die Gal-lier, welche gegen die Syrer zu Hülfe gerufen,278 nach Kleinasien kamen, durchzogen dies ver-wüstend 40 Jahre lang, bis sie von Attalus I , vonPergamum auf den nordöstl. Theil Phrygiens ein-geschränkt wurden. Hier bildeten sie 3 verbün-dete Freistaaten; 25 v. Chr. kamen sie unter röm.Herrschaft.
7. Cappadocien trat 190 auf Seite der Römer,erhielt 90 von ihnen eine neue Dynastie und kam17 n. Chr. gänzlich unter ihre Herrschaft.
8. Gross- und Klein-Armenien, die sichunter ihren Statthaltern Artaxias und Zariadras190 von Syrien losgerissen hatten.
9. Bactrien, gegründet 254 durch den Statt-halter Theodotus, kam 126 an Parthien.
10. Parthien, das sich unter Arsaces I. 256von Syrien losgerissen, vergrösserte sicli allmäligauf Kosten des Seleucidischen Reichs und umfassteunter Arsaces VI. (144—136) die Länder vomEuphrat bis zum Hydaspes.
11. Das syrische Reich sank seit Antiochusd. Gr. mehr und mehr; 167 rissen sich die Judenvon ihm los; durch die Parther wurde es bis aufdas eigentliche Syrien eingeschränkt, 84 unterwarfes sich dem Tigranes von Gr.-Armenien, 64 wardes römische Provinz.
1*