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Meeresstraßen entbrannte.
Die Bedeutung der britischen Seeherrschaft wuchs in's un=gemessene,je mehr in der zweiten Hälfte des XIX.Jahrhunderts die"enge des <elthandels zunahm,der weit überwiegend seegetragenerHandel ist.Nicht nur England,sondern auch andere Völker wurden nun=mehr von der Offenhaltung der 'eeresstraßen abhängig; die Weltwirt=schaft kümmerte die Menschheit zu einer ökonomischen Einheit zu =sammen,dTen Teile sich gegenseitig tragen.Damit wuchs die Zahlderjeni en Lander,welche mit der Sperrung der Seestraßen in ihremLebensnerv getroffen werden,für welche die Blockade daher Hungers=not und Epidemie der Konkurse bedeutet.Hierzu gehören alle reinenKüstenländer - Norwegen,Portugal,Griechenland,auch Italien - dieauf Einfuhr von Lohstoffen und Nahrung angewiesenen euroiäischenIndustrieländer - Deutschland,Belgien - Kolonialmächte zweitenRan. es,deren Kolonialbesitz vom Wohlwollen der herrschenden See=macht abhängt - Holland,Frankreich - alle Rohstoffländer,derenWirtschaft und Finanzen von der Ausfuhr über See abhängig ist -Südamerika und Rußland,bis zum Weltkrieg als Weltschuldner auchdie Vereinigten Staaten.Kein amerikanischer Kaufmann monn^e einenLallen Baumwolle,einen Sack Weizen verkaufen, „wenn es ein kleinertritischer Lieutenant verbietet" (Norman ingell). So wurde Englands Seeherrschaft ;egen 190^ zur Weltherrschaft,und die Forderung derMeeresfreiheit die Forderung aller Nicht=Briten,je mehr ihre s<irt =schaft in internationalen Austausch sich verstrickte. Unter „ L!ee =resfreiheit " verstehen wir nicht nur eine Reform des Völkerrechtszu Gunsten des Privateigentums auf hoher See,sondern zugleichein Gleichgewicht der Seemächte,von denen mehrere übereinkommen,das Privateigentum auf der See auch in Kriegszeiten zu schützenund jede Verletzung dieses Grundsatzes mit schlechthin überlegenen
M acht mitteln zu verhindern.
Nur zwei Mächte waren gegen die Wende des Jahrhundertsstark *enug,cie Forderung der Meeresfreiheit offen zu erheben.