Preussen, so dass seine Lande einen Umfang vonc. 2000 Q.-M. mit IV' Mill. Einw. erhielten.
Jß. 42.
Preussen beim Tode Friedrichs desGrossen 1780.
Friedrich III, (1688— 1713), der sich 1701die Königskrone aufsetzte und seitdem den NamenFriedrich I. führte, erwarb durch Kauf die Erb-vogtei Quedlinburg , 1707 die Grafisch. Tecklen-burg und aus der oranischen Erbschaft 1702 dasFürstenth. Mörs und die Grafschaft Lingen , 1707die Grafschaften Neufchatel und Valengin, trat aber,wie er als Kronprinz insgeheim versprochen hatte,1694 den Schwiebusser Kreis an Oesterreich ab.
Friedrich Wilhelm I. (1713 — 40) erhieltim utrechter Frieden 1713 einen Theil von Gel-dern und im Frieden zu Stockholm 1720 Vorpom-mern bis zur Peene, auch Stettin, Usedom undWollin und hinterliess seine Staaten, 2275 Q.-M.gross mit 2'/ t Mill. Einw. und einem Schatze von9 Mill., seinem Sohne Friedrich II. dem Gr.(1740 — 86). Dieser erhob gleich nach seinem Re-gierungsantrittc Ansprüche auf die schles. Fürsten -thümer Brieg, Wohlau und Jägerndorf und erwarbnach dem ersten schles. Kriege im Frieden zuBreslau 1742 ganz Schlesien als souveraines Her-zogthum, jedoch ohne Jägerndorf, Troppau und
Teschen , sowie auch die böhmische Herrsch. Glatz ;
■
diesen Erwerb behauptete er in den beiden andernschles. Kriegen ; 1744 erwarb er Ostfriesland , 1780einen Theil der Grafisch. Mansfeld , und 1772 beider ersten Theilung Polens Westpreussen (ausserDanzig und Thorn ) und einen Theil von Gross-polen (den sogenannten Netzdistrict) — 600 Qua-dratmeilen mit einer halben Million Einwohner,wodurch der Staat auf 3600 Quadratmeilen mitüber 5'/ 2 Mill. Einw, heranwuchs,
22
M 43.
Preussen beim Tode Friedrich Wil-helms II. 1 797.
Friedrich Wilhelm II. (1786 — 97) über-liess in dem Frieden zu Basel 1795 seine über-rheinischen Besitzungen vorläufig bis zu einem all-gemeinen Frieden an Frankreich. Unter ihm fielen1791 die Fürstenthümer Anspach und Bayreuth wieder an Preussen, sowie auch bei der zweitenTheilung Polens 1793 Danzig, Thorn und Süd-preussen — 1000 Q. M. mit 1 i/ s Mill. Einw. —und bei der dritten Theilung 1795 Warschau, Neu- 1ostpreussen und Neuschlesien — 900 Q.-M. mit1 Mill. Einw. — erworben wurden. Preussen,dessen Umfang die vorliegende Karte angiebt, hattedamals 5562 Q.-M. mit über 8'/ 2 Mill. Einw.
Friedrich Wilhelm 111.(1797—1840) wurdefür die abgetretenen überrheinischen Besitzungen,48 Q.-M. mit 125,000 Einw., durch den Reichs-deputations-Hauptschluss 1803 mit 200 Q.-M. und600,000 Einw. entschädigt, nämlich mit den Bis-thümern Hildesheim und Paderborn , einem Dritt-theil von Münster, mit Erfurt nebst dem Eichs-felde, den Reichsstädten Goslar, Mühlhausen, Nord-hausen, den Abteien Essen , Werden etc. (dieseLänder sind auf der Karte mit blauer Farbe be-deckt) und beherrschte damals 565~ Q.-M. mit9 Mill. Einw. Im Frieden zu Wien 1805 trat erAnspach an Bayern, Neufchatel und Kleve dies-seits des Rheins an Frankreich ab und erhielt dafür •Hannover , das er aber erst den 1. April 1806 inBesitz nahm. Nach dem unglücklichen Kriege1806—7 verlor er im tilsiter Frieden allen Besitzwestlich der Elbe, den Kottbusser Kreis, Danzig und dessen Gebiet, sowie den grössten Theil derehemals polnischen Länder — 3100 Q.-M. mit 5Mill. Einwohnern — und behielt nur das, wasauf der Karte roth umzogen ist (vgl, Blatt XIII.
jv? 33).
JW 44.
Nach den glorreich beendigten Freiheitskriegenbekam Preussen ausser seinen früheren Besitzungenauf dem linken Elbufer Danzig , das Culmerland,einen Theil des Grossherzogthums Warschau (dasGrossherz. Posen), statt der übrigen frühem pol-nischen Besitzungen mehr als die Hälfte des Königr.Sachsen (das Herzogth. Sachsen), das Grossherz.Berg, das Herz. Jülich nebst dem grösseren Theilder ehemaligen geistlichen Kurfiirstenthümer Köln und Trier und die Stadt Wetzlar (die Rheinpro-vinz), das Herz. Westphalen und statt Ostfriesland und Hildesheim, die an Hannover kamen, vondiesem Lauenburg, gegen das es von Dänemark Schwedisch-Pommern und Rügen eintauschte. Ebenio fielen Neuenbürg und Valengin an Preussenzurück, Anspach und Bayreuth verblieben aber beiBayern . Im J. 1834 erwarb Preussen das Fürsten-thum Lichtenberg (Kreis St. Wendel), 1849 dieFürstenthümerHohenzollern-Hechingen undHohen-zollern-Sigmaringen und 1853 ein kleines Terrainam Jahdebusen Behufs Anlegung eines Marinehafens,leistete aber 1857 auf Neuenburg Verzicht, das be-reits 1848 das Band mit Preussen zerrissen hatte.Es umfasst jetzt 5103 Q.-M. mit c. 18Mill. Einw.
-WMirA'/--
Blatt XIX.
Das affmaftge U?acfjstOum Oes österrctcQiscljciiStaates. *)
45.
Die Besitzungen des Hauses Habs-burg in der Schweiz in ihrer
grössten Ausdehnung.Das Haus Habsburg wird mit Wahrscheinlich-keit bis auf Ethico, Herzog von Lothringen im
*) Blatt XIX. ist nach demselben Maasstabe angefer-ligt, wie Blatt XVIII.