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Historischer Schul-Atlas zur alten, mittleren und neueren Geschichte / von C. E. Rhode
Entstehung
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7ten Jahrh., mit Gewissheit aber bis auf Guntram,einen elsassischen Graten, hinaufgeführt, der ver-trieben aus dem Elsass, in der Schweiz eine fürdieses Land nicht unbedeutende Macht gründete.Sein Enkel Werner, Bischof von Strassburg , er-baute im Ilten Jahrh. unweit Windisch eine starkeFeste und nannte sie Habsburg (Habichtsburg).Dessen Brudersohn Werner, der alleiniger Besitzersämmtlicher habsburgschen Familiengüter wurde,nannte sich zuerst Graf von Habsburg 1046. SeineNachkommen erweiterten dieselben durch Heirathenund kaiserliche Schenkungen, erwarben auch nochgrosse Güter in Schwaben und im Elsass , sowiedie fürstliche Würde und nannten sich Landgrafenvon Oberelsass (Elsass war damals in die obereund niedere Landgrafschaft getheilt, jene hiess zu-weilen Sundgau, diese Nordgau ). Sie theilten sichin zwei Linien: Habsburg und Habsburg-LaufFen-burg, welche letztere 1408 erlosch. Aus erstererstammt Rudolph von Habsburg , der Stifter desösterreichischen Hauses. Er besass die halbe Graf-schaft Habsburg , die Schirmvogtei über die sogen,freien Aemter, ererbte 1264 von den Grafen vonKyburg die Grafsch. Kyburg, Lenzburg , Baden,die Landgrafsch. Thurgau, die Städte Winterthur ,Sempach, Sursee, Zug, die Herrschaft Windeck (später Landvogtei Gaster benannt) etc., ferner er-warb er die Stadt Lucern, die Grafsch. Grüningenetc. Späterhin kamen noch verschiedene andereGebiete in den Besitz des Hauses Habsburg ; siewurden schon 1418 und 1474 mit Ausnahme desFrickthals und von Rheinfelden an die Eidgenossen-schaft abgetreten, und 1801 ging auch dieser Restverloren.

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DiehabsburgischenBesitzungenbeidemTodeRudolphs v.Habsburg 1291.

Karl d. Gr. hatte gegen die Avalen Avarienoder die Ostmark (Marchia orientalis oder Austri ;;

woraus im lOten Jahrh. Ostirrichi oder Oest-reich wurde) angelegt, sie reichte bis zur Raab;später nahmen die Magyaren einen grossen Theildavon in Besitz, wurden aber nach der unglück-lichen Schlacht auf dem Lechfelde daraus vertrie-ben. Die Markgrafseh. Oesterreich kam nun andie Grafen von Babenberg (Bamberg ), wurde 1156durch das Band ob der Ens vergrössert und zueinem Hcrzogtlium erhoben, wozu 1192 Steyermarkund 1234 Krain hinzukam. Nach dem Erlöschendes Babenbergschen Hauses 1246 bemächtigte sichdieser Länder Ottokar von Böhmen , er ererbte auchnoch 12(i9 Kärnthen , Histerreich und einen Theilvon Friaul. Kaiser Rudolph von Habsburg fordertesie als Lehnsherr für das Reich zurück, besiegteOttokarn 1278 auf dem Marchfelde, und, da esfür unausfübrbar gehalten wurde, die erledigtenLehen mit der Krone zu vereinigen wie diesin Frankreich öfter geschehen war, so belieher 1282 seine beiden Söhne Albrecht und Rudolphmit Oesterreich, Steyermark, Krain und Kärnthen und legte dadurch den Grund zur nachmaligenGrösse seines Hauses. Beide Brüder überliessenjedoch Kärnthen dem Grafen Meinhard von Tyrol,dem Schwiegervater Albrechts, und schlössen 1283einen Vergleich, durch welchen Albrecht alleinigerHerr wurde. Die habsburgschen Lande hatten1291 einen Umfang von 1250 Q.-M.

JVs' 47.

Oesterreich beim Tode Ferdinands I. 1564.

Albrecht I. war in dem Streben, seine Haus-macht zu vergrössern, nicht glücklich. Er erwarbnur 1301 die schwäbische Markgrafschaft Burgau.Im Begriffe, die schweizerischen Waldstädte zuunterwerfen, wurde er 1308 bei Königsfelden er-mordet. Seine Nachfolger verloren die Hoheit überdie Schweizer nach der Niederlage bei Morgarten

1315, dagegen erwarben sie durch Verheirathung1324 die Grafsch. Pfyrt, 1335 das Herzogth. Kärn-then , 1363 die Grafich. Tyrol, jedoch mit Aus-nahme von Kufstein, Kitzbühl , Ballenberg; fernererkauften sie 1365 die Grafsch. Feldkirch und Plu-denz, 1368 den Breisgau , auch erhielten sie 1380durch Theilnahme an dem Kriege zwischen Ungarn und Venedig die Stadt Triest .

Nach dem Tode Sigismunds, des letzten männ-lichen Sprösslings aus dem Hause Luxemburg,erhielt sein Schwiegersohn, der Herz. Albrecht V.von Oesterreich (als Kaiser Albrecht II.) das König-reich Böhmen, die Markgrafschaften Mähren undLausitz und die Herzogtliümer Schlesiens. Alsaber dessen Sohn Ladislaus Posthunuis 1457 kinder-los verstarb, sagten sich jene Lande von Habsburg los und schritten mit Berücksichtigung ihrer eige-nen Adelsgeschlechter zu einer neuen Königswahl.

Im Jahre 1453 ertheilte Kaiser Friedrich III.,um den Glanz seines Hauses zu erhöhen, diesemdie 'erzherzogliche Würde. Seit £866 war das-selbe in 2 Linien zerfallen, in die albertinische(Oesterreich ) und in die leopoldinische, welche sichspäter in die tyroler (Tyrol, Vorderösterreich) unddie steyrische (Steyermark, Kärnthen, Krain, Triest ,Histerreich) theilte. Die albertinische erlosch 1457mit Ladislaus, die tyroler 1496, und Kaiser Maxi-milian I. vereinigte nun sämmtliche österreichischeLande. Durch seine Vermählung mit Maria, derhinterlassenen Tochter Karls von Burgund, gelangteer 1477 in den Besitz der reichen und blühendenNiederlande (1500 Q.-M ), ferner erwarb er dieGrafsch. Görz, Istrien, 1501 die Grafsch. Kufstein ,1516 die italienischen Confinien, und hinterliesseinen Staat von 3550 Q.-M. mit 7 Mill. Einw.

Sein Enkel Karl (als Kaiser Karl V.) besassseit dem Tode seines Vaters Philipp (f 1506), dermit der reichen Erbin der spanischen Reiche, Jo-hanna, vermählt war, Castilien und die davon ab-hängenden Besitzungen in Amerika und Afrika