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Historischer Schul-Atlas zur alten, mittleren und neueren Geschichte / von C. E. Rhode
Entstehung
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rieh Plantagenet nämlich, Graf von Anjou, Maineund Touraine und seit 1150 auch Herzog der Nor-mandie, hatte sich 1152 mit Eleonore (geschiedenvon Ludwig VIT. von Frankreich ), der Erbin vonAquitanien und Gascogne, vermählt, 1154 die eng-lische Königskrone und 1169 auch das Herzogth.Bretagne erworben.

Der Stifter oder vielmehr Erneuerer des Königr.B urgund war Boso, Graf von Vienne 879. Wäh-rend der Minderjährigkeit seines Sohnes machtesich Rudolph, Statthalter in Hochburgund, 888unabhängig, wodurch das Reich in Burgundiatransjurana (Hochburgund) und Burg, cisjurana(Niederburgund) zerfiel. Rudolph II. vereinigte933 beide Reiche wieder (Kgr. Arelat von der Re-sidenz Arles genannt). Nach dem Tode des kin-derlosen Rudolph III. kam dies 1032 an Deutsch-land , stand jedoch mit ihm nur in geringer Ver-bindung. Seine Hauptbestandtheile waren dieFreigrafsCh. Burgund , das Herzogthum Klein-Bur-gund, die Grafschaften von Genf, Savoyen , Orange,Venaissin , Valence, Provence.

JW 59.

Frankreichvon 1180 bis zum Regie-gierungsantritt Ludwigs XI. 1461.

Die französischen Könige hatten durch dieKieuzzüge und durch die Kriege mit den Albi-gensern und Engländern ihre Macht zu erweiternund zu befestigen, so wie auch die grossen Lehneunter ihre unmittelbare Gewalt zu bringen gesucht,obschon sie mehrere derselben wieder an einzelneGlieder ihres Hauses ausgethan hatten.

Philipp II . Augustus (11801223) vereinigte12045 die Normandie, Anjou, Maine, Touraine und einen Theil von Poitou, Ludwig IX. derHeilige (1226 70) den östl. Theil der Grafsch.Toulouse, Philipp III. (1270 85) den Restder Grafsch. Toulouse, ferner Poitou und Auvergne

und den nördl. Theil der Provence mit der Krone.Philipp IV. der Schöne (1285 1314), durch seineGemahlin auch König von iSavarra, zog 1312 diebedeutenden Güter der Tempelherren ein. Phi-lipp VI. von Valois (1328 50) gab Navarra anLudwig's X. Tochter Johanna, Gemahlin Philipp'svon Evreux, und brachte 1349 die Dauphine ansein Haus. Unter ihm machte Eduard III. vonEngland Ansprüche auf die französische Kroneund führte einen langen Krieg herbei, an dessenEnde im Frieden von Bretigny 1360 er auf jeneverzichtete und Calais , Poitou, Limousin, Guyenne etc. (wie auf der Karte angegeben ist) erhielt.Unter Karl VI. (1380 1422) begann der Krieg1414 abermals und endete damit, dass die Eng-länder 1453 alle ihre französischen Besitzungenbis auf Calais (das 1558 auch verloren ging) ein-büssten.

Das 1362 erledigte Herzogth. Burgund über-gab Johann der Gute seinem Sohne Philipp demKühnen 1363, der durch Heirath Flandern, Ar-tois, Mecheln etc. erhielt und der Stifter der zwei-ten Dynastie der burgundischen Herzoge ist. Derletzte derselben, Karl der Kühne , besass das Ge-biet, welches auf der Karte blau umzogen ist (vgl.JV? 56).

JW 60.

Frankreich von 146t 1789.

In dieser Zeit hatte die königliche Macht sichnicht nur befestigt und zum Absolutismus erwei-tert, sondern auch nach Aussen den grössten Ein-fluss erlangt und Frankreich bedeutend vergrössert.

Ludwig XI. (146183) zog nach dem TodeKarl's des Kühnen 1477 das Herzogth. Burgund ein und erbte 1481 die Provence, Anjou, Maine.Mit der Thronbesteigung Heinrich's' des Viertenvon Bourbon, Titularkönigs von Navarra, 1589kam dessen ansehnlicher Besitz (Navarra undBearn, Foix , ein grosser Theil von Gascogne und

Guienne, das Herzogthum Vendome etc.) an dieKrone.

Durch den westphäl. Frieden 1648 erhieltFrankreich den österreichischen Elsass ausser denReichsstädten, den Sundgau, Hreisach, die Bestä-tigung der im schmalkaldischen Kriege erworbenenStifter Metz, Toul und Verdun , durch denpyrenäischen Frieden 1659 Roussillon nebst Cer-daigne, fast ganz Artois , durch den aachenerFrieden 1668 Lille , Touinay, Courtray u. a. nie-derländische Städte, durch den nymweger Frie-den 1678 die Franche Comte und 16 niederlän-dische Festungen (Valenciennes , Cambray etc.),durch den ryswicker Frieden 1697 die Anerken-nung der elsasser Reunionen. Lothringen nebstBar, das im Wiener Frieden 1738 dem ehemaligenKönig von Polen, Stanislaus Lesczinsky, demSchwiegervater Ludwig's XV., auf Lebenszeit ge-geben war, fiel nach dessen Tode 1766 an Frank-reich. Corsica ward 1768 den Genuesen ab-gekauft.

JW 61.

Frankreich nach seiner älteren Ein-theilung.

JW 62.

Die Umgebungen von Paris ,

Blatt XXIII.

J\? 63.

Die hesperische Halbinsel von 711bis zum Sturz der Ommayaden 1028.

Die Westgothen hatten durch Chlodowig alleihre gallischen Besitzungen bis auf Septimanienverloren, dagegen 585 das suevische Reich erobert(vgl. Bl. IX. Jfs' 26). Ihrer Herrschaft machten