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Die Reichsbank : 1876-1900
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Ocr Kiw. und AbrechnuiuisverK-hr.

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7. Mai 1900, vergl. Tab. 39) kamen 104,« oder 71,- Prozent auf 9 Konten von mehr als1 Million Mark. Auf Beträge zwischen 100 000 lind 1 Million Mark stellten sich82 Konten mit insgesammt 24 Millionen Mark oder 16,4 Prozent des gesammten öffentlichenGuthabens. Der Nest von 11,9 Prozent vertheilte sich auf 1 685 Konten. Bei dieserungleichmäßigen Vertheiluug findet nur in geringem Maße eine gegenseitige Ausgleichungder Bewegungen der einzelnen Guthaben statt. Dagegen vollziehen sich die Schwankungender öffentlichen Gelder im Ganzen mit großer Regelmäßigkeit. Jeder Monatsschlußbringt vorübergehend stärkere Entnahmen. Bor allem aber sammeln sich im Laufe desQuartals die öffentlichen Gelder allmählich an, sie erreichen in der vorletzten Woche ihrenHöhepunkt, um dann kurz vor uud »ach Schluß des Bierteljahrs ziemlich rasch aufihren niedrigsten Stand zu sinken.

Viel größer ist die Stetigkeit der privaten Guthaben (vergl. Tab. 27). IhreBewegungen geheu zwar nicht mit der großen Regelmäßigkeit vor sich wie die der öffent-lichen Gelder, aber die Schwankungen vollziehen sich in viel engeren Grenzen. Die größtenSpannungen, die innerhalb des Jahres 1900 zwischen dem höchsten und niedrigstenBestände vorgekommen sind, waren bei den Privatkonten 387 zu 281 Millionen Mark,bei den öffentlichen aber 291 zu 110 Millionen Mark.

Die größere Stabilität der privaten Guthaben beruht hauptsächlich auf ihrer gleich-mäßigeren Gliederung. Am 7. Mai 1900 waren ans 21 Konten mit Guthaben vonmehr als je 1 Million Mark zusammen 73,« Millionen Mark depouirt oder nur30,> Prozeut aller Privatguthabeu (vergl. Tab. 39). Es sind dies fast ausschließlichGuthaben von Banken und Bankiers. Auf 5<>1 Konten standen Guthaben zwischen 50 000nnd 1 Million Mark, die zusammen 90,>> Millionen Mark oder 37,»; Prozeut aller Privat-guthaben darstellen / sie sind überwiegend ebenfalls Bankguthaben. Aber anch die13 168 Konten mit Guthaben von 1 000 bis 50 000 Mark enthalten noch 77,^ MillionenMark oder 31,9 Prozent. Diese zahlreichen, darum gerade für die Neichsbauk sozuverlässigen Konten des mittleren Kaufmaunsstandes, der Industrie und der Landwirth-schaft sind ein wichtiges Element für die zeitliche Gleichmäßigkeit der Guthaben.

Von ganz besonderer Wichtigkeit ist die Thatsache, daß sich nicht nur die Zahlungeninnerhalb des Giroverkehrs in ihrer Wirkung auf die Höhe des Bestandes von Giro-geldern bis zn einem gewissen Grade ausgleichen, sondern daß eine ähnliche Kompensationstattfindet zwischen den fremden Geldern auf der eiuen Seite und dem Notenumlaufauf der auderen Seite (vergl. Tab. 30). s^ür die gesammte Bankpolitik ist eine möglichsteGleichmäßigkeit im Stand der sämmtlichen täglich fälligen Verbindlichkeiten einschließlichdes Notennmlaufes erwünscht j je größer die Schwankungen, desto schwieriger wird fürdie Bank die Aufgabe, die intensive Ausnützung ihrer Betriebsmittel, die ja auch im