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Die Reichsbank : 1876-1900
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Der Giro- und AbrechnumM'crt'ehr

Die Intensität der Ausnutzung der Girognthaben hat sich mithin ganz erheblich gesteigert/der gleiche Betrag des Giroguthabens vermittelt heute erheblich größere Umsätze als vor25 Iahren. Ebenso ist die Ersparniß an Umlaufsmittelu eine größere. Von den Gesammt>Umsätzen auf den privaten nnd Staatskouten wurden die Barzahlungen erspart I88K bei41,. Milliarden Mark'), 1 !>00 bei 1ZK,-> Milliarden Mark (vcrgl, Tab !j4). Auf je 1 Markdes durchschnittlichen Giroguthabens kommt mithin ein durch Verrechnung uud Ucberschreibungbewirkter Umsatz von 17^ Mark im Jahre 1886 nnd von 2M> Mark im Jahre 1900.?tt> Giro^>l!x> >ils Bei alledein ist aber nicht zu vergessen, daß die Guthaben, auf Grund deren sich

"d^^'^^-d! >t"' ^ Menge von 'Zahlungsausgleichungen abwickelt, keineswegs zu ihrem vollen

Betrag in Metallgeld vorhanden sind Theilwcise sind diese Guthabe», wie obenbemerkt, entstanden im Wege der Kreditgewährung, indem der Gegenwerth diskontirterWechsel und gewährter Lombarddarlehnc nicht ausgezahlt, sondern gutgeschrieben wird/die aus baaren Einlagen hcrvvrgegangcnen Guthaben können zur Kreditgewährung benutztwerden, ohne daß der Umlauf ungedeckter Noten vermehrt wird.

Diese letztere Benutzung der Girogelder rechtfertigt sich dadurch, daß die Bankniemals zu befürchten braucht, daß alle oder der größte Theil der Girogelder ihr plötzlichabgefordert werden (vergl. S. 50). Eine besondere Garantie gegen eine solcheMöglichkeit liegt in dem Erforderniß eines gewissen, wenn auch nicht immer von vorn-herein zahlenmäßig fixirteu Mindestgnthabcns. Diese Mindestguthaben können der Banküberhaupt nicht entzogen werden, wollen nicht die Girokundeu gewärtigen, daß ihnendas Konto gelöscht wird, an dessen Beibehaltung gerade in schwierigen und kritischenZeiten sie selbst das größte Interesse haben.

Die Bank kann jedoch mit einem die Mindestguthaben beträchtlich überschreitendenBetrag von Girogclderu als eiuem dauernden Bestand rechnen. In gewöhnlichen Zeiten,und zwar in um so höherem Grade, je größer die Anzahl der Girokonten ist, gleichensich entgegengesetzte Bewegungen auf denselben aus/ den Entnahmen und Belastungenauf dein einen Konto treten Einzahlungen und Gutschriften auf den anderen gegenüber.

Diese ausgleichende Wirkung zeigt sich auch bei ganzen Gruppen von Konten. Vorallem folgen die Bewegungen der privaten nnd der öffentlichen Gelder verschiedenen Gesetzen.Vielfach wächst die eine Gruppe, während die andere abnimmt, wodurch häufigKompensationen herbeigeführt werden.

Bei der einen dieser Gruppe, den öffentlichen Guthaben, sind allerdingsrecht erhebliche Schwankungen zu konstatiren, die sich schon aus der Gliederung dieserGuthaben erklären. Von ihrem Gesammtbetrage von 14l>,2 Millionen Mark (am

") Eine Vergleichnug ist erst von ILM ab möglich,, weil vorher unter den B>icir,;Muua,cu mich die Ver-rechnungen gebucht wurde».