Der Giro- mii> Abrechnungsverkehr,
Mehr und mehr nähert sich mithin der Giroverkehr der übrigen Neichsbank-anstalten in seiner ganzen Zusammensetzung den Zahlen Hamburgs , wo diese Zahlungs-methode schon vor der Grüuduug der Neichsbank ganz vorzüglich entwickelt war,und darin zeigt sich, wie allmählich in ganz Deutschland sich die Zahluugs-gewohnheiten immer mehr die in dem Giroverkehr der Neichsbank gebotenen Erleichte-rnngen aneignen.
Das geht vor Allem auch daraus hervor, daß der durchschnittliche Betrag, aufwelchen die rothen Checks lauteu, die nur zu Ueberschreibungen dienen, von 12 500 Markim Jahre 1876 ans 7 500 Mark im Jahre 1900 gesunken ist (vergl. Tab. 35). Diedurchschnittliche Größe der Baareinzahluugen wie der Uebertragungen am Platze weistähnliche Rückgänge aus. Im Gegensatze dazu ist die durchschnittliche Große des weißenChecks, der meistens zu Baarauszahlungen präsentirt wird, noch immer ebenso hochwie im Jahre 1876, nämlich 15 000 Mark. Wäbrcnd der Check nur langsam in diekleinen Geschäftskreise eindringt, wächst das Verständniß der Konteninhaber für einesinngemäße Benutzung der Giroeiurichtuugen um so rascher. Die geldersparendc Wirkungdes Giroverkehrs steigert sich in Folge dessen, während die Bewegungen der Giroguthabenan Stetigkeit gewinnen und die Girogelder für die Bank als Faktor der Diskontpolitikimmer werthvoller werden.
Der große volkswirtschaftliche Nutzen, welcher sich aus der Entwickelung des Die Steiger»,,« derGiroverkehrs ergeben hat, ist jedoch erst dann vollständig zu übersehen, wenn man die ^""„"hU'en'Vergrößerung der Giroumsätze zu derjenigen der Giroguthaben in Beziehung setzt (vergl.Tab. 88). Während die Gesammtgiroumsätze auf den privaten Konten von 16,? MilliardenMark im Jahre 1876 auf 135,2 Milliarden Mark im Jahre 1900 gestiegen sind, sichmithin mehr als verachtfacht haben, zeigt der durchschnittliche Bestand der privaten Giro-guthaben nur eine Zunahme von 70,6 ans 333,? Millionen Mark, er ist also noch uichtgauz auf das Fünffache gestiegen. Auf je 1 Mark des durchschnittlichen Guthabens kamalso im Jahre 1876 ein Umsatz von 237 Mark, im Jahre 1900 dagegen einUmsatz von 405 Mark. Die gleiche Erscheinung tritt in folgender Entwickelung zuTage: Die durchschnittliche Höhe des Guthabens aus deu eiuzeluen Konten ist von21 748 Mark im Jahre 1876 auf 23 690 Mark im Jahre 1900, also um etwa 11 Prozentgestiegen j dagegen hat sich der durchschnittliche Umsatz pro Konto in derselben Zeit von5,i auf 9,7 Millionen Mark, also ans nahezu das Doppelte erhöht. Die gesteigerteUmsatzgeschwindigkcit der im Giroverkehr bewegten Summen zeigt sich auch darin, daßdie durchschnittliche Zeit, während welcher die im Giroverkehre von Privaten verein-nahmten Beträge auf den betreffenden Konten belassen worden sind, sich stetig verminderthatj sie ist von 3 Tagen im Jahre 1876 auf 1,t? Tage im Jahre 1900 gesunken.
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