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Die Reichsbank : 1876-1900
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Der Giro, und Abrechnungsverkehr.

fahren einen Prozentsatz von I I bezw. 18,i Prozent für Platzübertragungcn, während aufdie Fernübertraguugen 36,6 bezw. 49, > Prozent entfallen. Der Unterschied ist augen-fällig/ aber gleichzeitig ergiebt sich, weun man bei beiden Gruppen von Bank-anstalten die Jahre 1893 und 1999 vergleicht'), die Wahrnehmung, daß eine gewisseTendenz zur Ausgleichung dieses Unterschiedes vorhanden ist. Die Platzübertragungensind bei den Bankanstalten ohne Abrechnungsstelle» viel erheblicher gewachsen, als beidenjenigen mit Abrechnungsstellen, und viel stärker als die Ucbertragungen von Ort zu Ortbei beiden Gruppen. Von den gestimmten Platzübertragungen kamen 1893 nur12,4 Prozent auf die Anstalten ohne Abrechnungsverkehr, 1!>99 dagegen 21,i Prozent,während sich der Antheil dieser Anstalten an den Uebertragungen uach außerhalb in derselbenZeit zwar gleichfalls steigerte, aber nur von 38,? auf 45,4 Prozent. Diese Verschiebungist zum Theil dadurch verursacht, daß der Platzverkchr an den Orten mit einem stark aus-gebildeten Bankwesen bereits bald nach Eröffnung des Giroverkehrs eine hohe Stufeerreicht hatte, während an den anderen Plätzen die Entwickelung eine allmählich fort-schreitende war.

Von ähnlichem Interesse wie die Vergteichung dieser beiden Gruppen von Bank-anstalten ist eine Gegenüberstellung des Giroverkehrs der Reichsbankhauptstelle Hamburg und sämmtlicher übrigen Bankanstalten. Die Gliederung der Umsätze aus dem HamburgerGirokonto kann bei der Jahrhunderte alten Gewöhnung des dortigen Handelsstandes alsVorbild für die anderen Bankstellen dienen. Während im Jahre 1876 in Hamburg die Baarzahlungen 11,5 Prozent des Umsatzes betrugen, stellten sie sich bei den übrigenBankstellen noch auf 54,4 Prozent.") Die Uebertragungen am Platze dagegen machten inHamburg 81,z Prozent der Gesammtumsätze, bei den übrigen Bankstellen nur 13,i Pro-zent aus.

Bis zum Jahre 1999 haben sich nun gegen diesen Stand von 1876 folgendeVerschiebungen ergeben: Die Baarzahlungen sind in Hamburg von 11,s Prozent auf5,3 Prozent des Umsatzes gesunken, bei sämmtlichen anderen Bankanstalten von 54,4 Prozentaus 18 Prozent. Die Platzübertragungen Hamburgs sind von 81,z Prozent auf65,i Prozent seines Gesammtumsatzes zurückgegangen, bei den übrigen Anstalten von13,i Prozent auf 26 Prozent gestiegen. Der Antheil der Fernübertragungen am Ge-sammtumsatz in Hamburg ist von 7,i Prozent im Jahre 1876 auf 19,9 Prozent imJahre 1999 angewachsen, bei den anderen Bankanstalten von 32,4 Prozent aus31,s Prozent zurückgegangen.

1) Nur die Aufzeichnungen seit 1893 geben bei der Vergleichung ein treffendes Bild, da die Buchung derPlatznbertraguugcn vorher nach anderen Grundsätzen bewirkt wurde.

2) Bei der Beurtheilung dieser Zahlen ist indessen die Anmerkung 2 auf Tab. 32 zu berücksichtigen.