Print 
Die Reichsbank : 1876-1900
Place and Date of Creation
Page
63
Turn right 90°Turn left 90°
  
  
  
  
  
 
Download single image
 

Der Giro- und Abrechnungsverkehr.

63

auf 16,8 Prozent im Jahre 1900 (vergl. Tab. 34). Die Ersparung von Baargeld im gesammten Giroverkehr hat mithin erhebliche Fortschritte geinacht.

Die als Uebertragungen im Fernverkehr vereinnahmten Summen haben sich instarker Progression und sast ununterbrochen vermehrt von 2 Milliarden Mark imJahre 1876 auf 25,9 Milliarden Mark im Jahre 1900 (vergl. Tab. 32). Der prozentualeAntheil der Fernübertragungen an den Gesammtnmsätzen hat im Jahre 1881 mit32,i Prozent seinen Höhepunkt erreicht und hat, nachdem er zeitweise bis auf26,i Prozent herabgegangen war (1891), im Jahre 1900 30,? Prozent betragen(vergl. Tab. 34). Hier zeigen mithin die ersten Jahre des reorganisirten Giroverkehrsdie relativ stärkste Entwicklung. Die Erklärung dafür ist, daß bei den Fernübertragungendie Vortheile des Giroverkehrs in der Ersparniß von Porto und Zinsen klarer hervor-treten als bei den Platzübertragungen, bei welchen sie hauptsächlich in einer ziffernmäßigkaum auszudrückenden Arbeitsersparniß beruhen.

Die Erkenntniß der Vortheile des Platzverkehrs ist jedoch allmählich gleichfallsin immer weitere Kreise gedrungen. Gerade in den letzten Iahren haben die Platz-übertragungen die stärkste Zunahme aufzuweisen. Von 1893 bis 1900^) sind die imPlatzverkehr vereinnahmten Beträge von 10,4 aus 24,2 Milliarden Mark gestiegen (vergl.Tab. 32)/ der Antheil der Platzübertragungen an den Gesammtumsätzen hat sich in dergleichen Zeit von 25,z auf 29,s Prozent gehoben (vergl. Tab. 34).

Ein vollkommenes Bild der Entwickelung ergiebt sich jedoch erst dann, wennman etwas tiefer in ihre Einzelheiten eindringt. Der Boden für den Platzgiroverkehrist um so günstiger, je größer der lokale Zahlungsverkehr ist uud je mehr sich der ge-sammte Geldverkehr eines größeren Gebietes in einem gemeinschaftlichen Mittelpunktkonzentrirt. Je mehr diese Bedingungen gegeben sind, desto stärker können sich die Platz-übertragungen im Verhältniß zu den Uebertragungen im Fernverkehr entwickeln. Die Vor-aussetzungen für einen großen Platzverkehr waren von Anfang an am meisten vorhandenin denjenigen Bankplätzen, an denen die Reichsbank in den achtziger Iahren, geradewegen der Fülle des dort vorhandenen Kompensationsmaterials, Abrechnungsstellenerrichtete (vergl. S. 69 ff.). Wenn man diese Plätze den übrigen Bankanstalten gegenüber-stellt (vergl. Tab. 37), so ergiebt sich folgendes Bild:

Bei den zehn Plätzen mit Abrechnungsverkehr kamen auf die Platzübertragungen imJahre 1893 31 Prozent, 1900 35,? Prozent der Gesammtumsätze, auf die Ueber-tragungen von uud uach auswärts 22,9 bezw. 25,6 Prozent. Umgekehrt stellt sich dasVerhältniß bei den übrigen Bankanstalten. Hier haben wir in den beiden bezeichneten

Die örtlichen Ver-schiedenheiten derEntwickelung.

') Nur die seit 1893 angestellten Vergleichungen geben ein treffendes Bild, da die Buchung der Plcchüber-tragurigen vorher nach andere» Grundsätzen bewirkt wurde.