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Die Reichsbank : 1876-1900
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Der Giro- und Abrechnungsverkehr.

834 Millionen Mark, bei der Hamburger Bank 2 658 Millionen Mark betragen hatten,haben sich im ersten Jahre des Bestehens der Reichsbank auf 16,? Milliarden Markund bis zum Jahre 1900 auf 164 Milliarden Mark gehoben. Die Zahl der Konten,welche die Neichsbank von den genannten Instituten übernommen hatte, betrug insgesammtnicht viel mehr als 700. Sie steigerte sich noch im Jahre 1876 auf 3 245 und biszum Ende des Jahres 1900 auf 15 847.

Die aufsteigende Entwickelung vollzog sich indessen nicht ununterbrochen. Nach-dem die Zahl der Theilnehmer schon seit Ende der siebziger Jahre nahezu stabil gebliebenwar, trat im Jahre 1882 sowohl in den Umsätzen wie in den Guthaben ein Rückgangein, der um so bemerkenswerther ist, als gerade in diesem Jahre die Geschäftsthätig-keit eine ungewöhnlich starke war. Seitdem ist nur noch im Jahre 1892 eine vor-übergehende Abnahme der Umsätze eingetreten, offenbar im Zusammenhange mit derwirthschaftlichen Depression dieses Jahres.

Wenn man im großen Ganzen den Gang des wirthschaftlichen Lebens mit derEntwickelung des Giroverkehrs vergleicht, so ist ein Zusammenhang allerdings nichtimmer deutlich festzustellen. Die ziffermäßige Entwickelung des Giroverkehrs war bisjetzt noch überwiegend durch den fortschreitenden Ausbau des Systems, in letzter Zeitnamentlich durch seine Ausdehnung auf immer weitere Plätze und die Einbeziehung vonStaatskassen in den Giroverkehr bedingt, und gegenüber diesen Faktoren kam die wirth-schaftliche Entwickelung nicht zu einem ausschlaggebenden Einflüsse.

Die Entwickelung Die obeu mitgetheilte« Zahlen geben einen Begriff von der Entfaltung des

der einzelnen Zweige gesamten Giroverkehrs.

des Giroverkehrs.

Die hierbei erkennbare Zuuahme findet sich aber auch in allen einzelnen Zweigendieser Einrichtung, freilich in verschiedenem Maße. Die Ein- und Auszahlungen inBaargeld weisen eine langsamere und geringere Zunahme auf als die Verrechnungenund Ueberschreibungen, bei welchen Baargeld erspart wird (vergl. Tab. 34). Derprozentuale Autheil der Baarzahlungen an den Gesammtumsätzen geht kontinuirlichzurück/ er betrug noch im Jahre 1886 28/2 Prozent, 1900 dagegen nur mehr16,8 Prozent.

In Folge von Aenderungen in der Buchung (vergl. Anm. 2 auf Tab. 32) sindnur die Jahre innerhalb der drei Perioden 18761885, 18861892, 18931900miteinander vergleichbar/ aber innerhalb eines jeden dieser Abschnitte ist der prozentualeAntheil der Baarzahlungen an den Gesammtumsätzen zurückgegangen, und zwar von39,s Prozent im Jahre 1876 auf 35,9 Prozent im Jahre 1885, von 28,2 Prozentim Jahre 1886 auf 27 Prozent im Jahre 1892 und von 19,4 Prozent im Jahre 1893