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Die Reichsbank : 1876-1900
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Der Ankauf und die Einziehung von Wechseln und Wertpapieren.

wirthschaftlichen (d, h. die Unterschrist von Landwirthen tragenden) Wechsel die Hälftealler diskontirten Wechsel, bei anderen kommt sie der Hälfte nahe. Sie betrug z, B. imJahre 1897/98 im Bezirke der Reichsbank in Flensburg 58,s Prozent, in Cöslin52,2 Prozent, in Tilsit 49,s Prozent, in Posen 41,4 Prozent.

Bei dem besonderen Interesse, welches die Reichsbank stets den Genossenschaftenbewiesen, weil sie die Form darstellen, in welcher auch den minder wohlhabenden Klassendie Wohlthat des Baukkrcdits zu Gute kommen kann, und in Anbetracht der für sieeben deshalb geltenden Erleichterungen in den Grundsätzen der bankmäßigen Kreditgewährunghaben auch Erhebungen über die den Genossenschaften gewährten Kredite stattgefunden. Vonallen bei der Neichsbank im Wechselverkehr zugelassenen Firmen entfallen 1,2 Prozentauf Genossenschaften aller Art. Nach dem letzten Bericht über die auf Selbsthülfegegründeten deutschen Erwerbs- und Wirthschaftsgenossenschaften bestanden am 3 I.März 1999im Reiche 17 988 Genossenschaften. Davon genießen 773 oder 4,3 Prozent Wechsel-kredit bei der Reichsbank. Indirekt ist aber noch eine viel höhere Anzahl von Genossen-schaften zum Wechselverkehr der Reichsbank zugelassen, da theilweise auch die zu Verbändenvereinigten Genossenschaften mit der Reichsbank arbeiten. Die den Genossenschaften zurVerfügung stehenden Kredite sind verhältnißmäßig hoch. Genau die Hälfte der zugelasscuenGenossenschaften genießt Kredit innerhalb der Grenzen von 21 999 bis 199 999 Mark.Eine so starke Betheiligung au diesen mittleren und höhere» Krediten wird von keineranderen Gruppe, auch uicht vou den Banken mit 41 Prozent erreicht. Die Summeder von den Genossenschaften thatsächlich in Anspruch genommenen Kredite im Wechsel-verkehr bclief sich in der Zeit vom 8. April 1897 bis zum 7. April 1898 auf293 Milliouen Mark, das sind 3,i Prozent aller in diesem Zeitraum von der Neichs-bank angekauften Wechsel.

Der Wechsclankauf Die Ergebnisse der Vertheilung der von der Reichsbank gewährten Wechselkredite

in den verschiedenen cu^ die verschiedenen Erwerbszweige werden bestätigt durch den Antheil, welchen dieWirtschaftsgebieten.

einzelnen Wirtschaftsgebiete Deutschlands am Wechselverkehr der Reichsbank nehmen(vergl Tab. 49). Der indnstriereiche Westen ist an den Wechseldiskontirungen der Bankweit stärker betheiligt als der Osten. Im Jahre 1999 z. B. entfielen von dem Betragealler bei der Neichsbank diskontirten Wechsel auf die Nheinprovinz 13,6 Prozent, währendauf die Landwirthschaft treibenden nordöstlichen Gebiete des Reiches (Ostpreußen, West-Preußen, Posen, Pommern, Schleswig-Holstein, Brandenburg mit Ausschluß des Bezirks derHauptbank in Berlin ) zusammen nur 9,8 Prozent entfielen. Ans den Bezirk der HauptbankBerlin kamen allein 19 Prozent, Schlesien war mit 6,2 Prozent, die freien Städte mit7,6 Prozent, Sachsen mit 7 Prozent, Bayern und Baden mit je 5 Prozent betheiligt.Auch iu den Ergebnissen der einzelnen Bankbezirke sind die wirthschaftlichen Bedingungen,