bank.
140 Die Diskontpolitik.
12 753 000 Mark betragen hattet, sank der Gewinn der Neichsbank, trotz der Ver-Koppelung des Grundkapitals, auf 6 924 000 Mark im Jahre 1879.Abnahme des Gold- Zu diesen Verhältnissen, welche die Bank aus rein geschäftlichen Gründen
nihme^d^M?t"ll förmlich zu einer Verbillignng ihres Kredits nöthigten, standen, ebenso wie in der Zeitl'cstcindcs der Reichs, vor dem Iuui i875, in diametralem Gegensatz die Rücksichten, welche sich aus derDurchführung der Münzreform ergaben.
Bei der Neichsbank konzentrirte sich, und zwar noch viel mehr, als es bei derPreußischen Bank der Fall gewesen war, der ganze gewaltige Umwandlungsprozeß.Nicht nur, daß sie die Vermittlerin der Deutschland berührenden internationalen Gold-bewegungen war, daß der internationale Edelmetallhandel ihren Kassen in erster Reihedas für Deutschland bestimmte Gold zuführte und aus ihren Kassen das für das Aus-land benöthigte Gold entnahm, daß ferner der inländische Verkehr fortgesetzt aus ihrenBeständen Neichsgoldmünzen im Austausch gegen Landessilbermünzen an sich zog,' eswurde der Neichsbank darüber hinaus seitens der Reichsregierung gegen Ende desJahres 1876 die Leitung der zur Durchführung der Münzreform nothwendigen Silber-verkäufe und deren Realisirung in Gold übertragen. Der geschäftliche Gang gestaltetesich dabei folgendermaßen: Das einzuschmelzende und zu verkaufende Silber wurde inder Hauptsache aus deu Beständen der Reichsbank entnommen und das Neichsguthabenwurde mit dem Betrage belastet. Die Silbermünzen wurden auf den Münzstätten undin den Affiniranstalten für Rechnung des Reichs in Barren verwandelt. Die Silber-barren wurden der Reichsbank zum Verkauf überwiesen. Der größte Theil wurde inLondon abgesetzt, wobei sich die Reichsbank der Vermittelung der London Ioint StockBank bediente. Die Erlöse der Londoner Silberverkäufe wurden zum geringeren Theilrealisirt durch die Begebung von Tratten auf die London Ioint Stock Bank, zumweitaus größten Theil durch den Ankauf von Gold auf dem Londoner Markte. DieErlöse wurden, ob sie nun — wie bei den in Deutschland stattfindenden Silberverkäufenoder beim Verkaufe vou Tratten auf London — in deutschem Gelde eingingen oderob sie in ungeprägtem Golde realisirt wurden, nicht an die Reichskasse abgeliefert,sondern dem Reiche auf seinem Konto gutgeschrieben, wobei für das Pfund Feingold1 392 Mark berechnet wurden. Das beschaffte Gold wurde mithin seitens des Reichsder Neichsbank gegen Gutschrift des Werthes käuflich überlassen.
In seiner Wirkung kam das Ganze darauf hinaus, daß die Neichsbank fortgesetztaus ihren Beständen entnommenes Silber gegen Gold veräußerte. Darin lag eine
Der Reingewinn des Jahres 1875 ist nicht vergleichbar, weil er durch die den Buchwerth übersteigendehöhere Bewerthung der an die Reichsbank abgetretenen Grundstücke erheblich über den aus dem Geschäftsbetriebe derBank sich ergebenden Ertrag vermehrt wurde.