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Die Reichsbank : 1876-1900
Entstehung
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Die Verwahrung und Verwaltung von Werth-gegenständen. Der An- und Verkauf von

A)erthpapLeren.

»ie Aufbewahrung offeuer oder verschlossener Depositen liegtaußerhalb des Kreises der Geschäfte, welche eine Notenbank zu betreibengenöthigt ist/ eine solche kann ihre Hauptaufgaben auch ohne diesenGeschäftszweig erfüllen. Wenn gleichwohl die meisten Zentral-Notenbanken sich mitder Aufbewahruug uud zum großen Theil auch mit der Verwaltung von Werth-gegenständen, insbesondere von Werthpapieren, sei es für ihre regelmäßigen Geschäfts-freunde, sei es für Jedermann, befassen, so folgt dies einerseits aus dem weit-verbreiteten Bedürfnisse des Publikums, den werthvollsten Theil der Habe sicheraufbewahren zu lassen, andererseits aus der hervorrageuden Vertrauensstellung, welchedie großen Zentral-Notenbanken einzunehmen pflegen. Wohl fehlt es nicht an anderenzuverlässigen Bankinstituten, welche diesen Geschäftszweig betreiben/ besonders die jüngsteZeit ist, gestützt auf amerikanische Vorbilder, erfinderisch gewesen in neuen Formen,um dein Publikum die Vorzüge der Aufbewahrung werthvollcr Vermögensstucke an eiuemsicheren Ort außerhalb der eigenen Wohnung einleuchtcud zu machen. Aber die meistendieser Bankinstitute pflegen nur das in Wertpapieren angelegte Vermögen solcherPersonen aufzubewahren, mit deuen sie in fortlaufender Geschäftsverbindung stehen/zur Aufbewahrung anderer, insbesondere umfangreicher Werthgegenstände pflegt es ihnenan Raum zu fehlen. Das kleinere Publikum aber, dessen Vermögen eine beständigeBankierverbindung entbehrlich macht und welches sich nur gelegentlich zu einem bestimmtenZweck mit einem Bankgeschäft in Beziehung setzt, wird von den größten Geldinstitute»mit bloßen Aufbewahrungsanträgen in der Regel zurückgewiesen uud weiß unter denGeldinstituten zweiten und noch geringeren Ranges die zuverlässigen von den unzuver-

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Die Verwahrungund Verwaltungvon Werth-gegenständen.