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damals Rembrandts deutscheste Seele gen Himmel, um dem irdischenDunkel in Licht und Farbe geheimnisvolles Leben zu entlocken.
Wir unterscheiden mit Rufus Jones zwei Linien, die beide vonDeutschland aus jfdurch die Niederlande in die Neue Welt führen: dieTäufer und die Spiritualisten .
Die erstere ^inie verlief von der Schweiz und Süddeutschlanddie Rheinlinie hinunter nach dem Niederrheim; sie erreichte ihrenHöhepunkt in Münster , wo die Täufer das Gottesreich als "Königreichder Ganzen Welt" zu begründen unternahmen. Jäh abgerissen fand dieseBewegung einen neuen Brennpunkt in Amsterdam . In diese Welt tauchteJohn Smyth , der Gründer, der englisch- amerikanischen Baptistenkirche( + 1612). Er kam als Flüchtling aus England, wo bereits 1528 der essteBaptist verbrannt worden war. John Smyth erstrebte eine Verschmelzungseiner Gemeinde mit den Niederländischen Mennoniten, deren Verwurze=lung im deutschen Täufertum feststeht. So überspringt im abendländi-sehen Kulturkreis die Filiation der Ideen immer wieder die Grenzen derStaaten und Sprachen, die niemals unübersteiglicl^eiy&chienen als injenem Zeitalter des fürstlichen Merkantilismus und des aufsteigendenNationalstaates.
Die zweite Linie fühlt von den deutschen Mystikern, von Eckhart ,Tauler und^er "deutschen Theologie" über H. Denk, Schwenkfeldt, Seba=stian Frank und ihre Geistesgenossen zu Jakob Böhme und Angelus Silesius um in den Quäkern fortzuleben. Bei der Lesung des grundlegenden Werkes,das Rufus Jones dieser Bewegung gewidmet hat, ist man erstaunt überden Einfluss, den Deutschland damals in der englisch sprechenden Weltgehabt hat,wobei Holland auch hier die Vermittlung übernahm.
Insbesondere gewann der früh übersetzte Jakob Böhme tiefgrei=fend en Einfluss. Nach ihm war eine Sekte des Cromwellschen Heeres be=