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nen getaufter Mitglieder, denen ungefähr die gleiche Zahl ungetaufter
Kinder zur Seite steh^.
Nicht an Zahl, wohl aber an Einfluss wetteifern mit den Bapti*=
sten die Quäker , deren Ursprünge nach Rufus Jones auf niederländisches
Mennonitentum und deutsche Mystik zurückgehen. Ihre Wiege stand bei den
Waterlander Mennoniten, welche bereits den " schweigenden Gottesdienst"
nach QUäkerart ausübten. Ihre vergeistigte Religion - kein geschriebens
nes Glaubenbekenntnis, keine sichtbare!Sakramente - durchtränkte weit=hin die gebildete Umwelt. Auch ihre Geschichte ist mit Märtyrerblut ge=schrieben. In Boston Commons, jenem monumentalen Garten unterhalb desStaatenhauses von Massachusetts, der wie kein anderer Platz, in Amerika historische Prägung aufweist, wurden dereinst vier Quäker hingerichtet,die nach erstmaliger Ausweisung in unbezähmbaren Missionseifer nachBoston zurückgekehrt waren. Nur zu vertraut mit den fürchterlichen Ge =fängnissen jener Tage, wurden die Quäker die Vorläufer der Reform desStrafvollzugs.
Um so glücklicher war der neben George Fox grösste Quäker: Will^a
Penn 1644-1718. Ihm war es vergönnt, jene Staatsutopie, deren Entwurf
er mit 17 Jahren zu Papier gebracht hatte, mit 38 Jahren zu verwirkli=
chen.Auf dem Boden jenes herrlichen Waldlandes, das der König ihm in
Bezahlung einer alten Schuld überlassen hatte, wurde P*nn mit seinem
"heiligen Experiment" nach Fiske der grösste Staatsgründer der neuen
Welt. Pennsylvania war im 18. Jahrhundert die blühenste der engliscnen
Der Grund für den Erfolg William Penns lag darin, dass er eine
einheitliche, geistig hochstehende Einwanderung von Glaubensgenossen
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nach sich zog - von Leuten,denen die Demokratie religiöses Ergejnis ge=worden war. Unter ihnen war der deutsche Einschlag so stark, dass dte