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dem Boden Philadelphias , vor allem Thomas Jefferson (1743-1826),unerreicht als der Wortführer des demokratischen Gedankens. So sagtN.M.But%ler in seinem berühmten Buche "Der Aufbau des amerikanischenStaates" (Berlin 1927 S.12G ff.) mit Recht: "Kein Amerikanerkann sich mit Jefferson messen, was Einfluss auf die öffentlicheMeinung angeht." AlsfVerfasser der Unabhängigkeitserklärung setzteer ein Lauffeuer in Brand.
Jefferson war von Grund aus ethischer Politikai^ ind insoferndas Prototyp des Amerikaners. Jefferson "glaubte an das Volk", dassein grosser Gegner Hamilton beargwöhnte und der Leitung der Wirt=schaftsführer unterwerfen wollte. Jefferson konnte seinem GegnerMachtpolitik und Macchiavellismus als europäische Denkweisen vor=werfen und die Politik der Gerechtigkeit und des Vertrauens alsamerikanische Grundsätze dem entgegen setzen. Wenn Jefferson damitden Völkern Europas ein "nur zu neues" Beispiel zu geben hoffte, sowirkte die religiöse Uberzeugung der Väter nach, welche ein Washing=ton in seiner Abschiedsbotschaft vom 19. September 1796 für dieGrundlage des amerikanischen Staatswesens erklärte.
Mit dem einbrechenden Utilismus haben neben den ideologischenauch wirtschaftliche Beweggründe in der amerikanischen Revolutionmitgewirkt. Es ist unsinnig, den Staat der Pilgerväter, das heiligeExperiment Penns, die ihrer Zeit weit voraneilende SkBavenbefreiungder Quäker mit marxistischen Formeln erklären zuwollen. Dagegen sindsie nicht ohne Erfolg von Ch.A.Beard auf Jefferson angewandt worden.Jefferson war ein Vertreter der handarbeitenden Farmer des Westensgegen die alteingesessenen Pflanzer des Ostens, gegen Handel und %Grossgewerbe, ein Vertreter der agraren Schuldner gegen die kommer=