Autograph 
[Manuskriptkonvolut]
Entstehung
Seite
278
Einzelbild herunterladen
 

- 278 -

wenn man sie der einen Million wohlausgerüsteter Soldaten gleich=setzte. Ihre Stärke bestand darin, dass sie alles andere waren, alsein persönliches Bekenntnis des Präsidenten. Vielmehr verkörpertensie die Überlieferungen Amerikas   - das Verhältnis eines Jeffers&nund eines Lincoln. Dieser ihr Ursprung machte sie aller blossen Pro=paganda weit überlegen. Vergegenwärtigen wir uns ihre Grundgedanken.

Ein echter und dauernder Friede muss die moralische Zustim=mung des Besiegten besitzen. Ein Gewaltfrieden, welcher den Be=siegten demütigt,und unerträgliche Tribute auferlegt, "ruht aufFlugsand". Alle Völker,seien sie Sieger oder Besiegte, stark oderschwach, haben das gleiche Recht auf Freiheit und Sicherheit - ins=besondere,auch das deutsche Volk, das diesen Krieg weder angestiftetnoch gewollt hat. Kein Sieger hat das Recht, Volker von einer Ober=herrschaft in die andere zu verweisen, als handle es sich um blossesBesitztum. Denn all.e gerechte Machtbefugnis einer Regierung beruhtauf der Zustimmung der Regierten . Jedes Volk hat das Recht über seinestaatkiche Zugehörigkeit zu entscheiden. Daher möglichste Anpassungder Staatsgrenzen an die linguistischen Grenzen, da bei der heutigenEinstellung der Völker sprachliche Zusammengehörigkeit auf staatlicheZusammenfassung hindrängt. Wo solche nicht möglich ist, etwa wegenMis hsiedelung oder natürlichen Grenzen, hat ein wirksamer Minder=heiten Schutz einzutreten, der (a)gis gleiche Recht für alle Staats=bürger in sprachlichen, religiösen und wirtschaftlichen Belangensichert.

Die Völker sind aufeinander angewiesenund stehen in wirt=schaftlicher Abhängigkeit. Daher möglichste Beseitigung der den Ver =kehr beengenden Schranken . Daher Freiheit der Meeresstrassen in