- 312 -

blossen"Verd.iener". Frauenherrschaft gefährdet die sexuelle Befrie=digung der Frau und damit den innersten Gefühlsbestand der Ehe. DieFrau sucht beim Manne bei moralischer Gleichberechtigung die physiolo=gische Ungleichheit und die seelische Ergänzung - dem Starken undFreien, dem sich das Weib hingibt. Kulturklippe!

Keine "Herrschaft" und " Dienstboten "! Dieses Verhältnis warso lange erträglich, als die Hausgenossenschaft beide Seiten umschlossund "Hausherr" wie "Hausfrau" die leiblichen und nicht zuletzt diegeistigen Bedürfnisse ihrer Leute in die ihren mit aufnahmen. Andersauf dem Boden des reinene Geldnexus, wo der Diener lediglich als Mittelfür des Herrn Zwecke in Betracht kommt. Der Untergebene rebelliert,sobald in ihm der"Mensch"erwacht. Er fordert Menschenrecht. Wo derHerr,in alter Psychologie befangen, dieses verweigert, vergiftet Klas=senkampfstimmung und verminderte Arbeitsleistung das auf Gemeinschaftangelegte Verhältnis bis zur völligen Deroute des Haushaltes. In Europa siech, ist das Dienstverhältnis alten Stiles in Amerika tot, soweitnicht Farbige oder Neueingewanderte sich anbieten. Aber auch diesewerden nur allzuleicht vom Zeitgeiste angesteckt. Die breite Masse

4*

der mittleren Volksschichten flüchtet zum dienstbotenlosen Haushalt,der durch allerhand technische Vorrichtungen erleichtert wird. So dieMehrzahl der Collegeprofessoren und ihre meist universitätsgebildeten,aber haushaltstüchtigen Frauen. Soweit Hausangestellte gesucht werden,gilt es, die Abwanderung inandere freiere Berufe abzudämmen. Daherhohe Löhne, verkürzte Arbeitszeit, gegenseitige Höflichkeit, Gleich=Wertigkeit, aber auch willige und intellignte Mitarbeit der Gehilfin(help), die in vielen Fällen Werkdtudentin sein wird.