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inhalt verleiht? Dient die Maschine zur Befreiung oder zur Versklavungdes Menschen? Die Antwort auf diese Frage ist s it grauer Vorzeitzwiespältig.

Die Frage erhob sich zum ersten Male mit dem vom Wasserrad

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getretenen Hühlstein, den bis dahin die Hände des weiblichen Gesindesgewälzt hatten.

Der griechische Dichter malt ein sonniges Bild; die Edda ballt

im"Mühlemliede" düstere Wolken, aus denen der verzehrende Blitz züngelt.

In fröhlichen Worten preist Antiparos die Nymphen, welchen Demeter be=

fahl, die Arbeit der Mägdlein zu übernehmen; leicht dahinhüpfend über

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die Speichen des Mühlrad^, versprechen sie den Menschen die Rückkehrdes goldenen Zeitalters, leichte Arbeit und heiteren Genuss. Andersdie unter der Erde aufgewachsenen Riesenjungfrauen, welche König FrudiVersklavt: auf der Glücksmühle wälzen sie im langen isländischen Som=mertage den schweren Stwin, mahlen Reichtum, während König Frodi "aufDaunen geniesst". Aber die Riesinnen, zu ruheloser Arbeit gezwungen,kalt der Körper, klamm die Füsse, empören sich; sie rufen gegen Frodiein waffenklirrendes Heer, brechen die Balken, stürzen die Mühle, zer=trümmern die Königsburg, deren Trümmer Frodi begraben.

Die Maschine besetzte zunächst nur unwichtige Aussenwerke derWirtschaft. Von zentraler Bedeutung wurde das Problem erst, als derkapitalistische Geist das Haschinenzeitalter heraufführte. Im England des 18. Jahrhunderts erhob sich zuerst das Maschinen^problem in seinerganzen Tragweite, welche das gegenwärtige und künftige Schicksal derMenschheit umspannt. Neben den Optimisten Babbage, Ure und Mac Cullochstehen die Skeptiker Ricardo und John Stuart Mill , die PessimistenGaskel, Lord Shaftesbury und Engels. Gaskel, ein englischer Arzt ausdem Anfange des 19. Jahrhunderts , wichtig als Quelle für Engels und