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Historischer Schul-Atlas zur alten, mittleren und neueren Geschichte / von C. E. Rhode
Entstehung
Seite
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zu Sachsen, später zu Frauken gehörend, wurde1130 eine selbständige Landgrafschaft.

Die schon von Karl d. Gr. errichtete Nord-mark oder Ostsachsen wurde von Heinrich 1. wieder hergestellt und später bis Zur Oder erwei-tert. Die Kämpfe gegen die Slaven wurden jedocherst durch Albrecht den Hären beendigt (vgl. ..'V'41).

Burgund oder das Kgr. Arelat (vgl. Hl. XXII..V"" 58) vereinigte Conrad II. mit dem deutschenReiche; es stand jedoch mit ihm nur in loserVerbindung.

Die Herzoge von Böhmen mussten mehrmalszur Anerkennung der Lehnspflicht gezwungen wer- ' jden. Bisweilen erhielten sie von tlen Kaisern denKönigstitel. Erblich wurde dieser erst seit Otto-kar I. (1198 1230).

Mähren war seit Anfang des Ilten Jahrh.mit Böhmen vereinigt, stand jedoch öfter unterbesondern Fürsten des böhmischen Herrscherhauses.

Die an Norddeutschland angrenzenden Slavenzerfielen in mehrere Stämme: Obotriten, Polaberund Wagrier; Lutizen oder Wilzen, zu denen dieIthedarier und Tollenser gehörten; Heveller, Ukrer,Brizaner; Sorben zwischen Mulde und Saale unddie ihnen verwandten Lusizer, Milziener, Dale-mincier; Pommern etc. Das vom Obotriten-fürsten Gottschalk um 1042 gegründete grosseReich Slavien löste sich schon 1121 auf. Pom-mern zerfiel seit 1107 in Vorpommern und Pome-rellen, welche durch die Persante von einandergeschieden waren. Die polnischen Herzogesuchten sich allmälig der Oberhoheit des deutschenReichs, welche Miesko (964 92) anerkannt hatte,zu entziehen; Boleslaw III. theilte das Reich unterseine vier Söhne: Wladislaw als Oberherzog erhieltSchlesien mit Krakau , Boleslaw Masovien mit Cu-javien, Dobrczyn und Culm, Mieczyslaw Gross-polen, Heinrich Kleinpolen (vgl. JV? 67).

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JW 36.

Preussen in der Mitte des 1 4 tenJahrhunderts.

Es sind auf der Karte die 11 alten Landschaf-ten angegeben, in welche Preussen vor Ankunftdes deutschen Ritterordens zerfiel: Culm , Pome-sanien, Pogesanien oder Hoggerland, Ermland oderWarmien, Galindien, ISatangen, Samland , Na-drauen, Schalauen, Barten, Sudauen.

Blatt XV.

JV? 37.

Deutschland im Jahre 1512.

Die alten grossen Herzogthümer sind zerfallen;das deutsche Reich hat sich in viele einzelne Ge-biete aufgelöst, die durch den Grundsatz der Ver-erbung nach dem Erstgeburtsrecht allmälig zugrössern Ganzen vereinigt sind.

In Frisland haben bedeutende Gebiete er-langt die Bischöfe von Utrecht und die Grafen vonHolland ; längs der Nordküste von der Zuyder Seebis zur Weser liegen die Lande der freien Frisen.

In Niederlothringen finden wir das Her-zogtimm Brabant, die Grafschaften Luxemburg,Limburg , Geldern, Hennegau, das Erzbisth. Cöln,das Bisth. Lüttich , die Herzogthümer Jülich undBerg (1423 mit einander verbunden und 1511 durchdas Herzogth. Kleve und die Grafsch. Mark ver-grössert); in Oberlothringen die Bisthümer vonMetz, Toul und Verdun ; in Sc hwaben das Her-zogth. Württemberg , die Markgrafsch. Baden indrei von einander getrennten Theilen, die Grafsch.Zollern, das Bisth. Augsburg, die zu Oesterreich gehörigen Markgrafschaft Burgau, Grafsch. Nellen-burg, Landgrafsch. Breisgau.

In Bayern kam nach dem Sturz Heinrich desLöwen die Herzogswürde an Otto I. von Wittels-bach 1180; seine Nachfolger erlangten 1215 dieRheinpfalz; nach dem Vertrage zu Pavia 1329 er-hielt Ludwig der Bayer (seit 1314 Kaiser) Ober-bayern , womit er nach dem Erlöschen der nieder-bayernschen Linie auch Niederbayern verband,und sein Bruder die Rheinpfalz und ein Stück vomnördl. Bayern (seitdem Oberpfalz genannt). BeideLinien theilten sich wieder in mehrere Zweige.Die Zweige der ersteren vereinigte Albrecht IV. von Bayern-München (f 1508), der 1506 Unteil-barkeit und das Recht der Erstgeburt einführte.Von den Zweigen der letzteren waren zur Zeit derReformation noch übrig Kurpfalz und Simmern .

Das Herzogth. Sachsen war nach der Aech-tung Heinrichs des Löwen 1180 zerfallen, derwestl. Theil als Herzogth. Westphalen an das Erz-bisth. Cöln, Lauenburg, Holstein etc. nebstdem sächsischen Herzogstitel an Bernhard von As-canieu etc. gekommen. Ferner finden wir hier dasErzbisth. Bremen, die Bisthümer Münster, Osna-brück, Minden, Paderborn, Hildesheim, Verden ,die Fürstenthümer Göttingen , Grubenhagen, dieGrafschaften Oldenburg, Tecklenburg , Bentheim etc.

Nach dem Tode Albrechts des Hären kam 1170an seinen älteren Sohn Otto die Mark, die 1415durch kaiserliche Belohnung an das Haus Hohen-zollern gelangte, und an seinen jüngern Sohndas Anhaltische Gebiet. Aus letzterem gingen her-vor das Herzogth. Sachsen - Wittenberg (1422 anMeissen fallend), das Herzogth. Sachsen-Lauenburg (1689 an Braunschweig fallend).

Die Mark Meissen hatte 1127 Conrad vonWettin erhalten. Heinrich der Erlauchte erhielt1247 noch dazu die Landgrafsch. Thüringen ,musste aber 1264 die thüringschen Herrschaftenim jetzigen Hessen an Heinrich das Kind, denStammvater der hessischen Fürstenhäuser, abtreten.Friedrich der Streitbare erbte 1422 Sachsen-Witten -