Karte 
Historischer Schul-Atlas zur alten, mittleren und neueren Geschichte / von C. E. Rhode
Entstehung
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bero-, worauf der Name Sachsen auf alle wettin-schen Lande überging; 1485 fand eine Theilungzwischen den Brüdern Ernst und Albert statt; jenererhielt das Kurland nebst Thüringen, dieser Meissen .

Im ehemaligen Tranken finden wir die Bis-thümer Bamberg, Würzburg, Worms, Speyer , dieAbtei Fulda, das Erzbisthum Mainz , zu dem auchdas Eichsfeld gehört, die Grafschaften Nassau,Wied, Hessen (seit 1292 Landgrafschaft und nachmehrfachen Theilüngen 1500 wieder zu EinemGanzen vereinigt), die brandenburgschen LandeAnspach und Bayreuth .

Die Markgrafsch. Oesterreich ward 1156durch das Land ob der Ens vermehrt und zu einemHeizogthum erhoben. Später kamen zu ihr nochSteycrmark und Krain . Nach dem Aussterben derBabenberger nahm sie Ottokar von Böhmen inBesitz, der durch Erbschaft noch Kärnthen, Hister-reich etc. gewann. Als er wegen seines Wider-standes gegen Kaiser Rudolph von Habsburg ge-ächtet war, belehnte dieser 1282 seine beiden SöhneAlbrecht und Rudolph mit Oesterreich und Steyer-mark; 1335 wurden Kärnthen, 1363 Tyrol undspäter einzelne Besitzungen in Schwaben (Vorder-österreich) und im Elsass erworben, dagegen gin-gen die habsburgi sehen Stammlande in der Schweiz verloren; 1453 wurde das Herzogthum zu einemErzherzogthum erhoben. Maximilian I , erheirathetedie reichen Niederlande , wodurch die habsburgscheMacht die bedeutendste in Deutschland wurde(vergl. Blatt XIX).

Ausser diesen Ländern gab es noch eine Mengefreier Städte, von denen die wichtigsten auf derKarte angegeben sind.

Ladislaus II., König von Böhmen , war 1489auch zum König von Ungarn erwählt worden.

Schlesien war in eine Menge Fürstentümerund Herrschaften zerfallen und hatte sich unterböhmische Oberhoheit begeben.

Pommern war nach dem Tode Boleslaus X.1478, der es zu einem Ganzen vereinigt hatte, indie Herzogthümer Wolgast und Stettin zerfallen.

Der Staat der deutschen Ordensritterim NO. ist von seiner Höhe herabgesunken ; derwestl. Theil nebst Ermland war 1466 au Polen abgetreten, der östliche ein polnisches Lehen ge-worden.

Dem Bündniss der Waldstädte in der Schweiz hatten sich nach und nach mehrere Orte ange-schlossen fvgl. , V-' 50). Dadurch waren sie imStande, nicht nur die Angriffe von Aussen abzu-wehren, sondern auch die in ihrer Mitte liegendenBesitzungen fremder Herren (z.B. der Habsburger )sich zu unterwerfen.

JSf 38.

Die durch Maximilian vollzogeneKreise in theilung

bestand bis zu Anfang dieses Jahrhunderts. Die10 Kreise waren : 1) der österreichische (wozu auchdie in Schwaben liegenden österreichischen Be-sitzungen gehörten). 2) Der bayersche. 3) Derschwäbische. 4) Der fränkische. 5) Der kurrhei-nische. 6) Der oberrheinische. 7) Der nieder-rheinisch-westphälische. 8) Der obersächsische. 9)Der niedersächsische. 10) Der burgundische.Böhmen nebst den zugehörigen Ländern Mähren ,Schlesien, Lausitz gehörte zu keinem Kreise.

Blatt \\l

JYs" 39.

Deutschland zuAnfang des dreissig-jährigen Krieges.

Das habsburgische Haus hat im O. ein bedeu-tendes Ländergebiet erworben. Böhmen nebst den

zugehörigen Ländern, sowie Ungarn waren 1527an Ferdinand I , nachherigen deutschen Kaiser,gefallen. Wegen Ungarn hatten sich jedoch hef-tige Kriege mit den Türken entsponnen, indemdiese Niederungarn bis zu der auf der Karte an-gebenen Grenze erobert hatten und bis 1699 imBesitz behielten.

Der burgundische Kreis ist aus dem en-geren Reiehsverbande gekommen, indem Karl V. ihn seinem Sohne Philipp 11. von Spanien .§5übergab; die 7 nördl. Provinzen haben sich 1581von Spanien losgesagt und einen Bundesstaat unterStatthaltern aus dem Hause Nassau-Oranien ge-gründet.

Im oberrheinischen Kreise hat Heinrich II. von Frankreich für die den protestantischen Für-sten geleistete Hülfe Metz, Toul und Verdun ge-nommen und gegen KarlV. behauptet. Hessen warnach dem Tode des in der Reformationsgeschichtebekannten Philipp des Grossmüthigen 1567 unterdessen vier Söhne gctheilt worden; von den vierLinien waren indessen nur noch zwei übrig: Hes-sen-Cassel und Hessen-Darmstadt , von welcherletzteren sich 1596 die Nebenlinie Hessen-Homburg abgezweigt hatte.

Im westphälischen Kreise sind nach demTode des letzten Herzogs von Jülich dessen Lande1614 vorläufig so zwischen Brandenburg und Pfalz-Neuburg getheilt, dass ersteres Kleve, Mark, Raven-stein und Ravensberg , letzteres Jülich und Bergerhielt.

Im fränkischen Kreise sind Anspach undBayreuth 1603 an Johann Friedrich von Branden-burg zurückgefallen, aber an dessen Brüder wiederausgethan.

Im obersächsischen Kreise hat Branden-burg 1575 Beeskow und Storkow von Böhmen und1618 das Herzogth. Preussen, jedoch ausserhalbdes deutschen Reichsverbandes erhalten. Nach

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