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Historischer Schul-Atlas zur alten, mittleren und neueren Geschichte / von C. E. Rhode
Entstehung
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Luneville 1801 trat er den Etschdistrict und dasFrickthal an der Aar ab, wofür er einen Theil desBistli. Passau und späterhin die Bisthümer Trient und Brixen erhielt. Nach dem unglücklichen Aus-gang des dritten Coalitionskrieges gegen Napoleon verlor er im Frieden von Pressburg 1805 die kaumerworbenen venetianischen Besitzungen an Frank-reich, Tyrol, Trident, Brixen, Eichstädt, Burgau etc. an Bayern, die 5 Donaustädte, GrafschaftHohenberg , Landgrafsch. Nellenburg, einen Theilvom Breisgau an Württemberg , den übrigenBreisgau, Ortenau , Constanz an Baden; dafür er-hielt er Salzburg und Berchtesgaden . Im Frie-den zu Wien 1809 musste er Krain, Friaul, Triest ,Istrien, einen Theil von Kärnthen an Napoleon ,woraus dieser die illyrischen Provinzen bildete,ferner Salzburg, Berchtesgaden, das Innviertel undeinen Theil des Hausruck-Kreises an Bayern ,Westgalizien, den Zamoscer Kreis von Ostgalizien ,Krakau an das Grossherz. Warschau und im Jahre1810 noch den Kreis Tarnopol an Kussland ab-treten. Es verblieben nunmehr Oesterreich nochdie östlich des grünen Strichs auf der Karte ge-legenen Länder (vgl. Blatt XIII. JS? 33).

JW 49.

Oesterreich in seiner jetzigen Ge-stalt.

Nach den siegreichen Kämpfen gegen Napoleon wurde Oesterreich für das Verlorene auf dem Wiener Congresse 1814 u. 15 entschädigt. Mit Ausnahmeder Niederlande und Vorderösterreichs erhielt esgrösstentheils alle seit dem Frieden von CampoFormio abgetretenen Länder zurück, so wie auch dasvenetianische Gebiet, woraus zwei neue Königreiche,das Lombardisch-Venetianische und Illyrische, ein-gerichtet wurden. Toscana ward eine Secundo-genitur und Modena eine Tertiogenitur des HausesHabsburg-Lothringen. Späterhin kam durch dirRhode, histor. Atlas.

Territorial - Convention zwischen Oesterreich undBayern 1816 an ersteres das Hausruck viertel undSalzburg mit Ausnahme von Berchtesgaden . Durchdiese Erwerbungen hat Oesterreich in Hinsicht aufAbrundung, Lage und Handel wesentlich gewonnen.

Unter Ferdinand I. (1835 49) wurde derOesterreichischen Monarchie der aufgelöste Frei-staat Krakau einverleibt. Franz Joseph I. musste 1859 die Lombardei an Sardinien abtreten.

Blatt XX.

JW 50.

Die Schweiz bis zur französischenRevolution.

Während der Völkerwanderung Hessen sich inder Schweiz drei germanische Stämme nieder, dieBurgunder im W welche die hier bereits herr-schende römische Sprache und Sitte annahmen,die Alemannen im N. und die Ostgothen im O.,wo seitdem germanisches Volksthum herrschendwurde. Im 6ten Jahrb. kam die Schweiz unterfränkische Herrschaft, 879 ihr westlicher Theil andas burgundische Reich (Herzogth. Klein-Burgund,vgL Blatt XXII. JW 58), das 1032 Conrad II. dem deutschen Reiche einverleibte. Von 1125 bis1218 hatten die mächtigen Herzoge von Zähringen die Reichsverwesung über sie. Nach dem Erlöschendieses Hauses zerfiel sie in eine Menge kleiner Ge-biete ; Freistädte und freie Landgemeinden, Abteienund Bisthümer und eine grosse Anzahl von Herr-schaften standen unmittelbar unter kaiserlicher Ober-hoheit. Im S. erhoben sich die Grafen vonSavoyen,im N. die Grafen von Habsburg an Macht überdie anderen. Die letzteren hatten die Schirmvogteiüber die in den innern Gebirgsgegenden liegendenWaldslätte. Als nun Albrecht I. , seit 1298 Kaiser,

dieselben der österreichischen Landeshoheit unter-werfen wollte, erneuerten 33 Männer 1307 auf demRütli ihren uralten Hund zur Aufrechthaltung derFreiheiten. In der Neujahrsnacht 1308 wurdendie österreichischen Vögte vertrieben und derenBurgen eingenommen. Die Waldstätte verlängertennun 1315 auf ewige Zeiten ihren Bund; nach undnach schlössen sich ihm auch die übrigen Orte an,und so war die Schweiz im Stande, sich gegendie Angriffe der Oesterreicher (Schi, bei Morgarten1315, Sempach 1386, Näfels 1389), der Franzosen (Schi, bei St. Jacob an der Birs 1444), Karls desKühnen von Burgund (Schi, bei Granson, Murten ,Nancy 1477) und des schwäbischen Hundes zu be-haupten. Seit dem Frieden zu Basel 1499 wurdesie als ein von Deutschland unabhängiges Landangesehen, aber erst im westphäl. Frieden 1648als solches förmlich anerkannt. Habsburg verlorim Anfang des löten, Savoyen im Anfang deslöten Jahrh. die in ihr gelegenen Besitzungen.Im Jahre 1513 erhielten die Eidgenossen für ihregegen die Franzosen geleisteten Dienste von May-land Hellinzona, die Graubündtner das Veltlinnebst Claeven und Worms .

Die Schweiz umfasste nunmehr:

I. die eigentliche Eidgenossenschaft.

a. , 13 Orte oderCantons: 1) Uri, 2) Schwyz

und 3) Unter wählen seit 1308; 4) Lucernseit 1332; 5) Zürich seit 1351; 6) Glarus und 7) Zug seit 1352; 8) Bern seit 1353;9) Freiburg und 10) Solothurn seit 1481; 11)Basel und 12) Schaffhausen seit 1501; 13)Appenzell seit 1513. Die Orte 14 hiessendie 4 Waldstätte, 18 die alten Orte.

b. , Die Unterthanen: 23 Landvogteien, die

einem oder mehreren Cantonen unterwürfigwaren, z. B. Thurgau, Rheinthal, Sargans ,Gaster, Baden, die freien Aemter, Granson,die italienischen Landvogteien etc.

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