Karte 
Historischer Schul-Atlas zur alten, mittleren und neueren Geschichte / von C. E. Rhode
Entstehung
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Rum oder Iconium mit der Hptst. Nicaea (später-hin Iconium ), die Reiche Antiochia, Damask, Ha-leb etc., das Reich Iran oder Persien mit der Hptst.Ispahan, das den Chowaresmiern erlag, derenHerrschaft auf der Karte gelb umzogen ist.

Um 1121 wurde der Atabek Zenghi in Mosul unabhängig; er, so wie sein Sohn Nureddin (1145bis 1174) machten Eroberungen in Syrien ; nachdem Tode des letztern bemächtigte sich Syriens der Ejubide Saladin, der sich 1171 nach dem Todedes fatimidischen Khalifen Aded zum Herrn Aegyp-tens aufgeschwungen hatte und in den Kreuzzügeneine so wichtige Rolle spielte. Seine Nachkom-men herrschten bis 1250, wo sie den Mameluckenweichen mussten.

Die Reiche der Kreuzfahrer in ihrer grösstenAusdehnung unter Fulco (f 1142) sind ebenfallsauf der vorliegenden Karte roth umgrenzt. Ausser-dem sind auf ihr noch die Kaiserthümer Nicaeaund Trapezunt angegeben (vgl. JV? 75).

Blatt XXVII.

JY? 80.

Die Reiche der Mongolen um 1294.

Temudschin (geb. c. 1163), Sohn eines an denUfern der Selenga und des Onon herrschenden undden Niutscheh zinspflichtigen Mongolen-Khans,unterwarf sich mehrere mongolische Stämme, ward1206 in einer Versammlung der Stammoberstenzum allgemeinen Oberhaupt mit dem Titel Dschin-gis-Khan erwählt, verweigerte hierauf den Niutschehden Tribut und eroberte 5 Provinzen China's. MitBeute beladen wandte er sich nach Westen undzerstörte das mächtige Reich der ChowaresmieivEin anderes Heer unter seinem Sohne Tschutschidrang im N. des kaspischen Meeres nach Europa und vernichtete 1224 am Flusse Kalka die ver-

einten Streitkräfte der Polowzer und südlichenRussen. Im J. 1227 starb Dschingis-Khan . SeinReich umfasste ungefähr das, was auf der Kartemit heller Farbe umgrenzt ist. Er theilte es nochvor seinem Tode unter seine Söhne mit der Be-stimmung, dass Oktai Oberkhan (in Karakorum)sein sollte. Dieser setzte die Eroberungszüge fortund unterwarf Tibet und das nördliche China; Batumachte das nördl. Russland mit Ausnahme Now-gorods tributpflichtig und zog mordend und bren-nend 1241. 42 durch Polen, Schlesien (Schi, beiWahlstadt 1241), Mähren, Ungarn, Servien undBulgarien (vgl. Bl. XXIV. JW 67). Der KhanHulaku in Iran eroberte und plünderte 1258 Bag-dad und machte dem arab. Khalifat ein Ende.Er nahm auch Syrien in Besitz und erwählte Te-bris zu seiner Residenz. Der Oberkhan Kublai (f 1294) vollendete die Eroberung China's undbaute Pecking; bei seinem Tode herrschten dieMongolen über die gewaltige Ländermasse, welcheauf der Karte mit violetter Farbe umzogen ist.Sie konnte aber von den Oberkhanen nicht zu-sammengehalten werden (einzelne Khane wurdenschon seit 1258 unabhängig) und zerfiel in folgendeTheile: China unter Kublai's Nachkommen bis1368, Iran unter Hulaku's Nachkommen, die sichin viele Dynastieen theilten, Dschagatai, Kapt-schack unter Batu's Nachkommen, Turan.

Das seldschuckische Reich Rum löste sich baldnach dem Einfalle der Mongolen auf. Einzelnetürkische Familien gründeten unabhängige Fürsten-tümer, unter denen sich seit 1300 das Osman'sin Karahissar über die übrigen erhob (vgl.JYi>°76).

In Dschagatai wurde Timur der Lahme (Ta-merlan) 1369 auf einer Volksversammlung zumHerrscher erhoben; er unterjochte in kurzer Zeitdie auf der Karte roth umzogenen Länder, starbaber schon 1405 auf einem Zuge gegen China;seine Nachfolger verloren nach und nach alle Er-oberungen bis auf die Bucharei und Khorasan.

Die Ejubiden in Ägypten u. Syrien wurden 1250durch die Baharitischen Mamelucken (eineaus den von den Mongolen gekauften Sklaven ge-bildete Leibwache) gestürzt, die sich den Rest derfränkischen Besitzungen in Palästina unterwarfenund 1382 den circassischen Mameluckenerlagen.

Das christliche Königr. Armenien erhielt sichbis 1367, wo es von den Mamelucken, das Kaiserth.Trapezunt bis 1461, wo es von den osmanisclienTürken erobert wurde, das Königr. Cypern bis1489, wo es an Venedig kam.

M 81.

Vorderasien um das Jahr 1517.

Der letzte Timuride Baber , durch die Usbekenvertrieben, machte 14981519 grosse Eroberun-gen in Indien und stiftete das Reich des Gross-mogul mit der Hptst. Delhi , das unter dem grau-samen Aurengzeb (1659 -1707) seine höchte Machterreichte, aber nach ihm schnell sank. EinzelneVölker (Seikhs, Mahratten) und Statthalter mach-ten sich unabhängig, und es entstanden viele klei-nere Reiche, welche nach und nach von den Eng-ländern erobert wurden.

Die Turkomannen vom schwarzen Schöps,seit 1335 mächtig, wurden zwar von Timur be-siegt, erhoben sich aber nach dessen Tode wiederund eroberten Bagdad . Sie erlagen 1468 den Tur-komannen vom weissen Schöps unter Usun Hassan,die bis 1508 herrschten, in diesem Jahre grün-dete Ismael Sofi ein neues persisches Reich,musste aber 1517 die westl. Provinzen den Os-manen überlassen. Seine Nachfolger führten baldmehr, bald weniger glücklich mit den Türken undRussen Kriege. Im Jahre 1736 schwang sich KuliKhan, früher Kameeltreiber, dann Räuber, unterdem Namen Schach Nadir auf den persischenThron, herrschte mit Grausamkeit und entriss dem