Die Vcrwaltungsorgcmistition,
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geschäfts, durch die Annahme verschlossener Depositen und durch bedeutend erhöhte Kassen-bestände. Seit Mitte der 90 er Jahre hat die Reichsbank indessen nach einigenungünstigen Erfahrungen diesen Weg wieder verlassen und an Orten mit starkem Verkehrdie Nebenstellen nicht mehr mit zwei Vorstandsbcmnten besetzt, sondern ihre Leitung nachwie vor einem Vorstand überlassen und ihm nur einen vorzugsweise mit der Kasscn-führnng betrauten oder mehrere Assistenten beigegeben. Diesen Nebenstellen konntenähnliche Vefugnisse beigelegt werden. Insbesondere ist ihr »erweiterter Giroverkehr«dein der selbständigen Bankanstalten fast gleich/ nur im inneren dienstlichen Verkehrzeigt er noch einige Beschränkungen, die aber für die Geschäftswelt in keiner Weisemehr fühlbar werden. Auch in anderen Geschäftszweigen, so im Lombardverkehr, inder Aufbewahruug verschlossener Depositen, konnten ihnen weitergehende Befugnisseeingeräumt werden, indessen hat die Reichsbank hier jegliche Schematisirung strenggemieden und sich stets nach den örtlichen Bedürfnissen gerichtet. Das Aufkommendieser neuen ^orm der Nebenstellen an Plätzen mit stärkerem Geschäftsverkehr hat eineweitere Ausdehnuug der Nebenstellen mit zwei Vorstandsbeamten verhindert, die letzterensind zum größten Theil in Reichsbankstellen umgestaltet/ die letzte, diejenige in Hcil-bronn, ist im Jahre 1900 in eine »Nebenstelle mit erweitertem Giroverkehr« ver-wandelt worden.
Den Nebenstellen mit zwei Vorstandsbeamten ähnlich waren die in völlig unver-änderter Gestalt von der Preußischen Bank übernommenen unselbständigen KommanditenCöslin, Instcrburg und Stolp. Man hatte hier damals mit Rücksicht auf dieBedürfnisse und Wünsche des örtlichen Verkehrs zwar davon Abstand genommen, die Um-wandlung dieser mit etwas größeren Befugnissen versehenen Anstalten in gewöhnlicheNebenstellen vorzunehmen, andererseits war aber der Geschäftsumsatz dort noch nichterheblich genug, um die Umwandlung in eine Neichsbankstelle zu rechtfertigen. Erstspäter hat dieselbe stattgefunden, und zwar in Stolp im Jahre 1877, in Cöslin 1889und in Insterburg 1900.
Gleichfalls einen Rest aus der alten Verwaltnngsorganisation der PreußischenBank bildeten in ihrer älteren Verfassung die Reichsbanknebenstellen Trier , Marienwerdernnd Saarbrücken, die bis 1891 bezw. 1892 und 1890 von den dortigen preußischenNegierungshauptkassen bezw. der Königlichen Bergwerks-Direktion verwaltet worden waren.
Demgemäß hat die Reichsbank heute nur noch drei Arten von Nebenstellen, solchemit einem Bankvorstande, solche mit einem Bankvorstand und einem oder mehrerenAssistenten, beide nach ihrem Hauptunterscheidungsmerkmal Nebenstellen mit beschränktembezw. mit erweitertem Giroverkehr genannt, neben denen als dritte noch diejenigen ohneKasseneinrichtung bestehen.
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