Die Notenausgabe.
Verkauft, noch feilgehalten oder sonst in Verkehr gebracht werden. Vorsätzliche Zuwider-handlung wird mit Gefängniß bis zu einem Jahre, und wenn die Handlung zum Zweckeeines Münzverbrechens begangen worden ist, mit Gefängniß von drei Monaten bis zuzwei Iahren bestraft. Auf fahrlässige Zuwiderhandlung ist eine Geldstrafe bis zu ein-tausend Mark oder Gefängniß bis zu 6 Wochen gesetzt.
Dieser Schutz ist nicht auf das Wilcox-Papier, dessen Name in dem Gesetzüberhaupt nicht genannt wird, beschränkt, sondern erstreckt sich auf jedes Papier, welchesin Zukunft vielleicht zur Herstellung von Reichskassenscheinen verwendet wird. Anderer-seits aber wird der Schutz nur dem Papier der Reichskassenscheine gewährt/ die Neichs-banknoten genießen die Vortheile dieses Schutzes jedoch thatsächlich solange mit, als sieaus demselben Papier angefertigt werden.
Bisher sind umfangreiche Fälschungen nicht vorgekommen, mit Ausnahme eineseinzigen Falles, in welchem es sich um Veruntreuungen durch einen Beamten der Reichs-druckerei handelte.
Die Entwickelung Der Notenumlauf der Neichsbank hat seit ihrer Begründung eine starke und nur in
es Notenumlaufs, ^mgm Iahren unterbrochene Ausdehnuug erfahren (vergl. Tab. 17). Während er imDurchschnitte des Jahres 1876 684,9 Millionen Mark betrug, stellte er sich imDurchschnitte des Jahres 1899 auf 1 141,8, 1900 auf 1138,6 Millionen Mark.Diese Ausdehnung vollzog sich parallel mit der Entwickelung der gesammtenwirthschaftlichen Verhältuisse Deutschlands und vor Allem mit der Zunahme desdeutschen Metallgeldbestandes, die von ungefähr 2 670 Millionen Mark beimBeginne des Jahres 1876 auf nahezu 3 800 Millionen Mark im Jahre 1900veranschlagt worden ist. Dabei ist der Antheil, welchen die Noten der Reichsbank indem deutschen Geldumlauf außerhalb der Kassen der Neichsbank ausmachen, gleichfallsgewachsen. Der Metallvorrath der Neichsbank betrug im Durchschnitte des Jahres 1876510,6 Millionen Mark/ außerhalb der Neichsbank befand sich mithin an deutschemMetallgeld ein Betrag von etwa 2 160 Millionen Mark, während der durchschnitt-liche Notenumlauf der Reichsbank 684,9 Millionen Mark betrug, das sind etwa32 Prozent des im freien Umlaufe befindlichen Metallgeldes. Im Jahre 1900 dagegenbetrug der durchschnittliche Metallvorrath der Neichsbank 817,i Millionen Mark, imfreien Umlaufe befand sich mithin Metallgeld im Betrage von etwa 2 983 MillionenMark, bei einem Umlaufe von Neichsbanknoten im durchschnittlichen Betrage von1138,6 Millionen Mark oder etwa 38 Prozent des im freien Verkehr befindlichenMetallgeldes.
Die Veränderungen des durchschnittlichen Notenumlaufs von Jahr zu Jahr zeigen,bei der im großen Ganzen vorhandenen beträchtlichen Steigerung, deutlich deu Einfluß