Die Notenausgabe.
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Bei der Einführung des Kontingentirnngssystems war der Gesichtspunkt maß- Das Verhältnißgebend, daß eine in den Verhältnissen des Geldverkehrs begründete Ueberschreitnng desNotenkontingents stets möglich sein sollte. Anders verhält es sich hinsichtlich der Vor- deckmig.schrift der -> Dritteldeckung«. Die Bestimmung, daß mindestens für ein Drittel desNotenumlaufs Metall und Neichskassenscheine in den Kassen der Bank als Deckungvorhanden sein müssen, ist eine absolut biudeude.
In Wirklichkeit war die Noteudeckung der Reichsbauk stets beträchtlich güustigerals die vorgeschriebene Mindestdeckung (vergl. Tab. 23, 24). Das ungünstigste Deckungs-verhältniß, am 30. September 1899, war immer noch derart, daß Metall und Neichs-kassenscheine zusammen noch 50,93 Prozent des Notenumlaufs ausmachten. Die Deckungder Noten durch Metall war nur an diesem einen Ausweistag um etwas un-günstiger als 50 Prozent.
Im gesammten bisherigen Verlaufe war die Baardeckung des Notenumlaufsähnlichen Schwaukungen unterworfen, wie der ungedeckte Notenumlauf. Jede Ver-größerung des ungedeckten Notenumlaufs muß bei gleichbleibendem Baarvorrath auch dasDeckungsverhältniß verschlechtern. In ihrer Richtung gehen deshalb die Veränderungendes Deckungsverhältnisses parallel mit denjenigen des ungedeckten Notenumlaufs. Inihrer Stärke wurden sie jedoch dadurch beeinflußt, daß der Baarbestand der Reichsbankim großen Ganzen eine beträchtliche Zunahme erfahren hat/ denn bei einem größerenBaarvorrath ergiebt der gleiche ungedeckte Notenumlauf ein günstigeres Deckungsverhältniß.So war der durchschnittliche ungedeckte Notenumlauf (im Sinne des § 9 des Bank-gesetzes) im Jahre 1890 ebenso wie im Jahre 1882 152 Millionen Mark/ währendaber im letzten Jahre der Baarvorrath sich nur auf 595 Millionen Mark belaufenhatte, betrug er 1890 832 Millionen Mark, und in Folge dessen war bei gleichemungedecktem Notenumlauf das Baardeckungsverhältniß 1882 nur 79,6 Prozent, 1890dagegen 84,5 Prozent. Ferner war das Metalldeckungsverhältniß in den Iahren 1881mit 75,2s Prozent und 1898 mit 75,6? Prozent fast das gleiche, im letzten Jahresogar etwas günstiger/ dabei betrug der metallisch ungedeckte Notenumlauf 1881 nur183 Millionen Mark, 1898 dagegen 273 Millionen Mark (vergl. Tab. 20).
In Folge der Zunahme der Baarbeständc hat sich mithin das Deckungsverhältnißim Allgemeinen stärker verbessert, als der ungedeckte Notenumlauf jeweils abnahm, undes hat sich in geringerem Maße verschlechtert, als der jeweiligen Zunahme des un-gedeckten Notenumlaufs entsprochen hätte. Die metallische Notendeckung betrug im Durch-schnitte des Jahres 1876 74,5s Prozent/ nur in den Iahren 1882, 1899 und 1900trat in der Folgezeit ein ungünstigeres Decknngsverhältniß ein. Die günstigste Metall-deckung bestand im Jahre 1888 mit 96,32 Prozent. In den Iahren 1892, 1894 und