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Die Notenausgabe.
1895 wurde dieses Verhältniß mit 95,6? Prozent, 93,40 Prozent und 92,ss Prozentnahezu erreicht. Der gewaltige Geldbedarf der letzten fünf Jahre hat eine so starke Zu-nahme der Notenausgabe uud Abuahme des Metallbestandes zur Folge gehabt, daß diedurchschnittliche Metalldeckung allmählich bis auf 72,so Prozent im Jahre 1899 uud71,8 Prozent im Jahre 1900 heruntergegangen ist. Es muß hervorgehoben werdeu,daß dieses Deckungsverhältniß nur wenig hinter demjenigen des ersten Jahres der Reichs-bank zurückbleibt, obwohl der durchschnittliche metallisch ungedeckte Notenumlauf derReichsbauk im Jahre 1899 316 Millionen Mark uud im Jahre 1900 321 MillionenMark gegen nur 174 Millionen Mark im Jahre 1876 betrug.
Da die Reichsbauk im Interesse der deutschen Reichswährung auf Verlangen ihreZahlungen stets in dem einzigen vollwerthigen Gelde, nämlich in Goldgeld, leistet, ist esvon besonderer Wichtigkeit, wie sich innerhalb der metallischen Notendeckung speziell dieGolddeckung entwickelt hat (vergl. Tab. 24).
Wenn man den Metallvorrath der Reichsbank unter diesem Gesichtspuukte betrachtet,so ergiebt sich zunächst, daß in den ersten Iahren des Bestehens der Reichsbank, inwelche die Umwandelung des deutschen Silberumlauss in einen Goldumlauf fällt, sichder Goldvorrath, der in der vormaligen Preußischen Bauk zum Zwecke dieser Umwcmde-lung angesammelt worden war, verminderte, und zwar von 287 Millionen Mark imDurchschnitte des Jahres 1876 auf 207 Millionen Mark im Durchschnitt des Jahres 1881,während gleichzeitig der Silbervorrath eine beträchtliche Zunahme aufwies (vergl. Tab. 12).Die Folge davou war, daß sich die Golddeckung des Notenumlaufs vou 41,9 Prozent auf28 Prozent verschlechterte. Seither hat der Goldvorrath der Reichsbank — nicht ohnebeträchtliche Schwankungen — eine wesentliche Kräftigung erfahren, während der Silber-vorrath, mit einer kurzen Unterbrechung zu Beginn der 90 er Jahre, stetig zurückgegangen ist.Die Folge davon war, daß die Golddeckung der Noten, die seit 1881/82 sich im Wesent-lichen in derselben Richtung bewegte, wie die gesammte Metalldeckuug, sich im großen Ganzenbeträchtlich günstiger gestaltet hat, als die letztere. Im Jahresdurchschnitte hat sie schonseit 1883 stets erheblich mehr betragen, als die in Hinsicht auf den gesammten Metall-vorrath und die Reichskassenscheine vorgeschriebene Dritteldeckung, seit 1887 ist sie imJahresdurchschnitt niemals unter 50 Prozent heruntergegangeu. Selbst bei der großen An-spannung des Jahres 1899 hat sie sich noch auf 50,2 Prozent gehalten, bei einem Noten-umläufe von 1142 Millionen Mark und einer metallischen Deckung von 72,zo Prozent,während sie im Jahre 1881, bei einem Notenumläufe von nur 740 Millionen Markund einer metallischen Deckung von 75,2s Prozent, nur 27,9 Prozent betragen hatte. Diegünstigste durchschnittliche Golddeckung wiesen die Jahre 1888 mit 65,2 Prozent uud1895 mit 64,z Prozent aus. Es geht aus diesen Zahlen hervor, welche außerordent-