Der Giro- und Abrechnungsverkehr.
erhöht worden/ sie beträgt jetzt vom Tausend, mindestens jedoch 30 Pf. auf dieeinzelne Einzahlung. Immerhin stellt sich diese Art der Zahlung noch billiger als dieumständliche und unwirthschaftlichc Baarseudung per Post durch Geldbricf/ auch diePostanweisung, die überdies nur in mäßigen Beträgen möglich ist, stellt sich nur beiganz kleinen Summen billiger, also auf einein Gebiet, auf dem die Reichsbank mit derPost überhaupt nicht in Wettbewerb treten will. Die Wirkung der erhöhten Gebühräußerte sich darin, daß die von Nichtkonreninhabern eingezahlten Summen sich in denbeiden Iahren 1884 und 1885 nicht wie seither weiter gesteigert, sondern um mehrals 200 Millionen Mark verringert haben, während allerdings die Stückzahl der Einzah-lungen noch einen bescheidenen Zuwachs zu verzeichnen hatte/ daneben ging eine gewaltigeSteigerung der Uebertragungen nach auswärts von Konto zu Konto und eine beträchtlicheVermehrung der Zahl der Konteninhaber einher. Die Neichsbank hat mithin ihrenZweck erreicht, die Einzahler der großen Beträge wurden Girokunden und überwiesen jetztauf Grund rother Checks, während sich freilich die kleinen Einzahler weiter vermehrten.Seit 1886 haben die Einzahlnngen der Nichtkonteninhaber nach Stückzahl und Betrag wiederununterbrochen zugenommen. Von 389 442 Stück im Gesammtbetrage von 1 104,-i Mil-lionen Mark im Jahre 1885 sind sie bis 1897 auf 733 805 Stück im Betrage von3 047,i Millionen Mark gestiegen. Diese Zunahme ist freilich nicht ausschließlich durchdie privaten Einzahler herbeigeführt worden, sondern zum Theil auch durch die staat-lichen Kassen in der Provinz, welche ihre entbehrlichen Bestände aus diesem Wege denihnen übergeordneten, namentlich aber den zentralen Kassen in Berlin zuführten. Dieszeigt sich darin, daß im Jahre 1898, nachdem der Anschluß ganzer Systeme von staat-lichen Kassen an den Giroverkehr erfolgt war (vergl. S. 61 und 187ff.), die Einzahlungenvon Nichtkonteninhaber» auf 2 777,9 Millionen Mark zurückgingen und daß der Rückgangim Jahre 1900 sich weiter auf 1 545,9 Millionen Mark fortsetzte.Der Giro-Inkass» Gleich der Einrichtung der Einzahlung von Nichtkonteninhabern, hatte auch
die kostenfreie Einziehung von Wechseln, Checks, Anweisungen u. am Platze fürRechnung der Girokunden (Giroeinzugswechsel, vergl. Tab. 56) der Hauptsache nacheine Erleichterung des Zahlungsverkehrs zum Zweck. Bald nach der Reorganisationdes Giroverkehrs wurden jedoch Klagen über die mißbräuchliche Ausnützung dieser Ein-richtung laut. Es wurden der Reichsbank große Mengen kleiner und kleinster Wechselals Girocinzugswechsel übergeben, deren Verbundene für die Reichsbank meist nur vongeringem Interesse waren, und deren Einziehung eine unverhältnißmäßig große Mühe-waltung verursachte. Zudem wurde ein erheblicher Prozentsatz dieser kleinen Wechsel beider Präsentation nicht sofort eingelöst und mußte den Einreichern zurückgegeben werden.In diesem Punkte konnte eine Restriktion Platz greifen, ohne daß dadurch der Grund-