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Die Reichsbank : 1876-1900
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Der Ankauf und die Einziehung von Wechseln und Wcrthpapinl'»,

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Italien an. Die Bedingungen sind naturgemäß verschieden und richten sich hauptsächlichdanach, ob die Wechsel an einem Haupt- oder Nebenplatze zahlbar sind, ferner uach ihrerGröße und Laufzeit. Bei der Kursberechnung wird aber in der Regel nur die Kursnotirnngan der Berliner Börse zu Grunde gelegt. Ans England werden außer Wechseln auchChecks angekauft, da diesen dort der Charakter von Wechseln innewohnt. Der Wechsel-ankauf auf ausläudische Plätze ist im Laufe der Zeit fortwährend ausgedehut und er-leichtert worden. Insbesondere ist auch die Ankaufsgebühr wesentlich ermäßigt worden,sie beträgt heute ^ bezw. 1 pro Mille, je nachdem für die Wechsel der lange oderder kurze Kurs zu berechne« ist, mindestens aber 50 Pfg. für jeden Wechsel. Die in ihrPortefeuille gelangenden Auslandswechscl sendet die Neichsbank, soweit sie nicht imIn lande wieder verkauft werden, an ihre Korrespondenten im Auslande, die sie für ihreRechnung einziehen.

Mit dem Ankauf von Auslandswechseln steht deren Verkauf in engster Ver-bindung. Die Reichsbank giebt stets, svweit dieselben in geeigneten Beträgen inihren Beständen vorhanden sind, Wechsel auf ausländische Plätze ab. Sind geeigneteWechsel nicht vorhanden oder verfügbar, so beschafft sie solche kommissionsweise an derBörse, in einigen Fällen führt sie die betreffenden Aufträge auch durch vou ihr selbstausgestellte Checks auf ihre ausländischen Korrespondenten aus. Die dafür zu erstattendeGebühr beträgt 1 pro Mille/ sie gelangt nicht zur Berechuung in allen Fällen, in denenfür den Geldbetrag vom Käufer Wechseldiskout- oder Lombardgeschäfte mit mindestenslOtägigem Zinsgewinne gemacht werden.

Der Ankauf von Auslandswcchseln hat sich im Großen und Ganzen in ziemlichengen Grenzen bewegt/ während er im Jahre 1876 nur 17,6 Millioueu Mark betrug,belief er sich im Jahre 1900 auf 211,8 Millioueu Mark (vcrgl. Tab. 54).

Unter den Ländern, auf welche die Neichsbank Devisen ankauft, stehen natürlichdiejenigen voran, die am Ausfuhrhandel Deutschlands am Meiste» betheiligt sind. Diegroße Mehrzahl aller angekauften Auslandswechsel lautete stets auf England , uicht alleinwegen der regeu Handelsbeziehungen mit diesem Laude, sondern hauptsächlich weil immernoch England einen großen Theil aller internationalen Zahlungen vermittelt. DerAntheil der Wechsel aus England an der Summe aller angekauften Wechsel auf aus-ländische Plätze ist nie unter 75,2 Prozent (1877) gesunken j am größten war er imJahre 1900, wo er in Folge starker Ankäufe englischer Devisen an der Börse aus95,i Prozeut stieg. Sehr bedeutend war er auch in den Iahren 1886 und 1899, inwelchen er sich auf 91,6 bezw. 88,? Vrozeut stellte.

Unter den einzelnen Bankanstalten nehmen, abgesehen von Berlin , diejenigennaturgemäß die erste Stelle ein, in deren Bezirk eine stark für den Export arbeitende