Print 
Die Reichsbank : 1876-1900
Place and Date of Creation
Page
162
Turn right 90°Turn left 90°
  
  
  
  
  
 
Download single image
 
  

162

Die Diskontpolitik.

Jahr 1893 wies in Folge seiner besonderen Verhältnisse eine erhebliche Vermehrungder Anlage auf, aber im Jahre 1894 stand sie bereits wieder um einige MillionenMark unter dem Durchschnitt von 1891 und 1892 (vergl. Tab. 62). Im Jahre 1892trat sogar, zum ersten Mal seit 1882, eine Verminderung der Umsätze im Giroverkehrein, ebenso eine Verminderung der Umsätze der Abrechnungsstellen (vergl. Tab. 84, 41).

Dagegen zeigten die Giroguthaben und die fremden Gelder, deren Zunahme imJahre 1888 bei gleichzeitiger Vermehrung der Giroumsätze ins Stocken gekommen war,eine neue Vermehrung (vergl. Tab. 26). Der durchschnittliche Bestand der fremdenGelder hob sich von 361,5 Millionen Mark im Jahre 1890 auf 511,9 Millionen Markim Jahre 1892/ das Jahr 1893 brachte eine nicht unerhebliche Abnahme, der inden beiden nächsten Iahren ein neuerlicher Zuwachs folgte.

Die stärkste Verschiebung erfuhr der Goldbestand der Reichsbank (vergl. Tab. 16,12).Ihre Goldankäufe während der vier Jahre 1891 bis 1894 beliefcn sich insgesammt auf616 Millionen Mark. Nachdem ihr durchschnittlicher Goldvorrath im Jahre 1890auf 519 Millionen Mark gesunken war, übertraf er bereits im Jahre 1892 mit616 Millionen Mark den höchsten bisherigen durchschnittlichen Stand (im Jahre 1888),und nach einem vorübergehenden Rückgang im Jahre 1893 stieg er bis auf705 Millionen Mark im Durchschnitt des Jahres 1895. Seinen höchsten Stand er-reichte der Goldvorrath der Neichsbank am 7. Februar 1895 mit 799,6 Mil-lionen Mark.

Diese Vermehrung des Goldvorraths wäre vielleicht noch etwas stärker gewesen,wenn nicht von 1890 an zum ersten Mal seit 1881 eine nicht unerheblicheVermehrung des Silberbestandes der Reichsbank eingetreten wäre. Dieser hob sich von282 Millionen Mark im Durchschnitt des Jahres 1890 auf 326 Millionen Markim Durchschnitt des Jahres 1892/ das war eine Vermehrung um 44 Millionen Markin zwei Iahren. Dabei ist in Betracht zu ziehen, daß im Februar 1892 ein Ab-kommen zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich-Ungarn zu Stande kam, nachwelchem der letztere Staat 26 Millionen Mark österreichischer Thaler von Deutschland in drei jährlichen Raten übernahm, von denen die erste im Betrage von 8^ MillionenMark am 1. April 1892 nach Oesterreich abgeführt wurde. Die österreichischen Thalerwurden aus den Beständen der Neichsbank entnommen,' ohne diese Entnahme hätte sichdie Vermehrung des Silbervorraths der Reichsbank von 1890 bis 1892 auf mehr als50 Millionen Mark gestellt.

Vou 1893 an trat wieder eine Verminderung ein. Der durchschnittliche Silber-bestand des Jahres 1894 war 315 Millionen/ die Abnahme gegenüber 1892 beträgt12 Millionen, während die gleichzeitige Abstoßung von österreichischen Thalern 17^ Mil-