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Die Reichsbank : 1876-1900
Entstehung
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Die Verwahrung und Verwaltung von Werthgegenständen.

geschehen, was auch nur den Schein erwecken konnte, als wolle die Reichsbank vermögeihrer Stellung diese Geschäfte an sich ziehen. Der Gewinn der Reichsbank bestehtallein in der Gebühr, welche früher außer der meist ^ xi-o Wlle betragendenKurtage ^ Prozent betrug, jetzt einschließlich derselben 1^ xro Ni.1l« beträgt, einSatz, der trotz seiner Billigkeit doch nicht geeignet ist, dem Privatbankgeschäft nennens-werthen Schaden zuzufügen. Kursgewinne und Verluste können unter diesen Umständender Bank nicht entstehen. Zur Ausführung der Aufträge bedient sich die beauftragteBaukanstalt, soweit sie dieselben nicht selbst erledigen kann, der Vermittelung derBankanstalt an demjenigen Ort, an welchem die betreffenden Papiere einen regelmäßigenMarkt haben, in den meisten Fällen ist dies Berlin, für Süddeutschland Frankfurt a. M.Die Reichsbank führt die Geschäfte an der Börse durch ihre besonderen Agentenunmittelbar aus.

Bei der überragenden Bedeutung der Berliner Börse konzentrirt sich fast dasganze Effektengeschäft, anch soweit es sich um Aufträge der Zweiganstalten handelt, beider Hauptbank, deren Kontor für Werthpapiere alle einschlagenden Geschäfte mittelseiner besonderen Börsenabtheilung zu erledigen hat. Auch insofern ist die Bedeutuugdes Koutors für das Effektengeschäft der Bank sehr groß, als die meisten überhauptausgeführten Aufträge von Deponenten stammen, ob sie nun von diesen dem Kontordirekt oder einer Bankanstalt ertheilt worden sind/ das Effektenkommissionsgeschäst derReichsbank charakterisirt sich so im Wesentlichen nur als ein Theil der durch die Reichs-bank erfolgenden Vermögensverwaltung für ihre Deponenten.

Die Gesammtumsätze des Kontors für Werthpapiere an Effekten für seineDeponenten, für dritte Auftraggeber oder für das Reich, welches sich seiner zum Verkaufder eigenen Schuldtitel häufig bedient hat, haben sehr geschwankt. Sie betrugen 187642,s, 1900 157 Millionen Mark.