Autograph 
[Manuskriptkonvolut]
Entstehung
Seite
13
Einzelbild herunterladen
 

- 13 -

Ebenso wäre es irrig, wenn man meinen wollte, die Arbeitsei leichter gewordenes*gegen früher. Soweit ein Vergleich möglichi3t, ist eher das Gegenteil der Fall. Ein Handwerker kann Stun-den am Tage arbeiten; einen ßechsatuhlweber 13 Stunden am Tage ar-beiten zu lassen, ist eine Unmöglichkeit. Die Natur der Arbeit isteine andere geworden. Anstelle der Muskeltätigkeit tritt geistigenspannung. Wer den Spinner beobachtet hat, den 2a Tausend Spindelnumschwirren oder die Ueberin, die sechs Weberschiffchen mit da:

Geschwindigkeit von 200 Schlagen in der Minute umtosen, der weiss,welch hoher Grad xelstixer Anspannung hier verlangt wird.

Darüber hinaus erfordern die Maschinen, je verfeinerter siewerden, eine gewisse^ Freundschaft. Ähnlich wie das Vollblutpferdmit ^Sympathie" geleitet werden will und der rohen Behandlung einesunerfahrenen Stallknechts den Gehorsam versagt, ähnlich, wie jenerhochentwickelte Typus der ^abrikarbeit selbst dort die besten Resul-tate liefert, wo ihm ein gewisses Verständnis für seine Hlassenbe-strebungen seitens des Unternehmers entgegengebracht wird, so ver-tragen auch die im er kunstvolleren Maschinen eine unwillige Behand-lung nicht. Wunderwerke des menschlichen ^eisten, liefern sie dortdas beste Erzeugnis, wo der MMN an ihnen beschäftigte Arbeiter ihrenGedankenihhalt nachempfindet.

Ein weiteres kommt in Betracht. Die Maschinen werden immerkostspieliger; die Menge des durchlaufenden Rohstoffes oder Halb-fabrikates wird gesteigert. Damit wachst die ^erantworßUHH des ein-zelnen Arbeiters. Man vergleiche etwa jenen Puddler, von dessenTüchtigkeit lediglich das Erzeugnis seines Puddelofens abhängt, mitjenem Mann, der für den gesamten Inhalt eines Converters verantwort-lich ist. Für die Baumwollindustrie gilt gleiches. Wieviel grösser