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unter diesen vier zu verbündehden Grossmächten hätte nach Verlaufeines Jahrzehntes das fabelhaft aufstrebende Deutschland an derSpitze gestanden.
Bethmann und der Kaiser waren diesem Vorschlage House'sgeneigt; Tirpitz lehnte das Flottenabkommen mit England England England ab, in derMeinung, dass es mit "bergab gehe". Als kommerzielle Machtwerde niemals fechten. Als House nach London kam, erklärteihm der pazifistisch gesinnte Edward Grey , der die auswärtige Poli=tik mehr als der deutschfreundliche Ministerpräsident Asquith lei=tete:"Oberst House, Sie kommen zu spät." Seit Jahren sei das Ver=hältnis zwischen England und Deutschland nicht so freundschaftlichgewesen wie jetzt; mit Bethmann und Lichnowski sei ein Krieg un=möglich. Wenige Wochen darauf war brach dder Krieg aus, indem Russ=land den Stein ins Rollen brachte, der die Lawine dem Abgrund zu=führte.
Der Weltkrieg wurde nicht entschieden auf den Schlachtfel¬dern Frankreichs und Russlands , selbst nicht durch die englischeBlokade der Nordsee, welche Amerika , wenn es gewollt hätte, zudurchbrechen die Macht hatte — ein blosses Embargo hätte genügt.Entschieden wurde der Krieg durch diplomatische Kämpfe in Washington .Er wurde verloren von der deutschen Diplomatie, nicht durch ihreSchuld, sondern durch jene Mächte in Deutschland , welche die Arbeitfür die britischen Diplomaten so wirkungsvoll taten, dass die Rech¬nung dem Londoner Foreign Office zur Zahlung hätte vorgelegt werdenkönnen.
Zu Beginn des Krieges war Amerika , war insbesondere seindemokratischer Präsident neutral eingestellt. Man betrachtete denKrieg als ein Verbrechen oder einen Dummenjungenstreich rückstän¬diger Europäer. Wilson hat den Frieden erhalten, als eine breite