- 316 -
Klassenausgleichend wirkt nicht minder der Scort als ein gleichartiges Interesse, das alle Unterschiede der Bildung und des Besitzesüberbrückt. Die Stadien der bekannteren Universitäten beherbergennicht selten 80 600 Zusehauer und mehr und sind des öfteren durch Ver=mietüng von Sitzplätzen auf Jahre hinaus finanziert worden: Pracht=bauten , die an das kaiserliche Rom erinnern.
Wie immer der Europäer diese Dinge beurteilt, zustimmend, zwei=felnd, ablehnend, sicherlich nicht ohne weiteres nachahmend, so vielsteht fest: Ausgleichung der Bildungsuntersc&iede zwecks Herstellungeiner gemeinsamen Geistesatmosphäre breiter mittlerer Volksklassensind Leitgedanken Amerikas, Erbgut der Väter, Botschaften an das aur=steigende Jahrhundert.
Nicht minder als die Privilegien der Bildung stehen die desBesitzes dem demokratischen Ideal entgegen. Ja, im kapitalistischen Zeitalter ist die Gleichheit in erster Linie ein ökonomisches Problem ,welches das kulturelle in sich schliesst. Keine grössere Ungleichheitals die dem Kapitalismus geläufige Behandlung der Arbeitskraft alsWäre und als Mittel für Zwecke des Unternehmers! Nicht als ob es daraufankäme, die Einkommens= und Vermögensverhältnisse mathematisch auszu=gleichen, was ein unsinniges, kulturfeindliches Vorhaben wäre. Wohlaber handelt es sich um den Aufbau breiter mitlerer Schichten mitgleichartigen Einkommensverhältnissen, mit ähnlichen Verbrauchsge=wohnheiten, um allmähliche Stufung von unten nach oben. Die morali=sehe Überhebung der Besitzenden als der "besseren Leute" ist abzu=brechen.
Ohne breite Schichten mittlerer Einkommensverhältniss^alsTräger der nationalen Kultur steht die Demokratie, wie immer dieVerfassungsparagraphen lauten, auf dem Papier. Insbesondere wider=