Autograph 
[Manuskriptkonvolut]
Entstehung
Seite
352
Einzelbild herunterladen
 

- 352 -

Aber so viel steht fest: Es ist ummöglich, diesem hochgesteck=ten Ziele uns anzunähern, wenn wir jener Gedankenwelt verhaftet blei=ben, welche die Wirtschaft zum Selbstzweck ausrief. Sie hat; den Men =schan der Sache versklavt und tote Götzen vergöttert. Zu solchen Götzenrechnet ebenso der abstrakte Geldgewinnes Kapitalisten wie die bunteFülle der Verbrauchsgüter, die dem Menschen heute wahllos zuströmt.Dieser ^*afluss äusserer Güter kann nur zu leicht jenen Aufschwung darSeele ersticken, der aus dem Gebiet kleinmenschlicher Ichsucht aufdie Höhe überpersönlicher Zielsetzung emporführt. Das Maschinenzeit=alter kann in Kulturlosigkeit oder im Chaos enden, aber die Gefahrliegt nicht im Wesen der Maschine, sondern im Wesen jenes Mammonismus,der sich der Maschine bedient. Ihm gegenüber gilt das Wort:"?as nütztees dem Menschen,wenn er die ganze Welt gewönne und nähme Schaden anseiner Seele." Unsere Zukunft ist das, was wir aus ihr machen.

II. Die Maschine als psychologisches Problem .

In meinem längst vergriffenen Buche " Der Grossbetrieb, einwirtschaftlicher und sozialer Fortschritt ",Leipzig   1892, untersuchteich das Problem der Maschine an der Hand der Baumwollindustrie, mitder mich von Vorfahren her ererbte Fühlung verbindet. Noch heute be=rührt mich das Rauschen der Spindeln so heimatlich, wie den Müllersohndas Klappern der Mühle. Das Buch, in Japan   bald nach seinem Erscheinenübersetzt und mehrfach aufgelegt, lieferte zupf meiner Freude einenBeitrag zur ersten Arbeiterschutzgesetzgebung dieses aufstrebenden In=dustrielandes. In England   als dem Mutterlande der Haschine wurden dieGrundgedanken dieses Buches von dem scharfsinnigen John A. Hobson   sei=